BLKÖ:Tapolcsányi, Laurenz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 43 (1881), ab Seite: 63. (Quelle)
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Wohl derselben Familie wie der obige Piarist Gregorius entstammt

1. der Jesuit Laurenz Tapolcsányi (geb. zu Rosindol nächst Tyrnau am 26. Juli 1669, gest. zu Tyrnau 30. September 1729). Während er noch den philosophischen Studien oblag, trat er aus dem Collegium Pazmaneum zu Wien in ben Orden der Gesellschaft Jesu ein. Zum Doctor promovirt, lehrte er zu Tyrnau zuerst Philosophie durch vier Jahre, dann Casuistik, Kirchenrecht und Dogmatik durch zwölf Jahre, hierauf wurde er Rector des Collegiums daselbst, endlich Kanzler, und Regens des Convicts der Adeligen. Im Kirchenrechte war er eine solche Autorität, daß in zweifelhaften Fällen immer sein Rath eingeholt, und er von dem Erzbischofe zu Gran in dessen Consistorium berufen wurde.. Im Druck sind von ihm erschienen: „Academicus de ente naturali disputans“ (Tyrnaviae 1706, 8°.; neue Auflage ebd. 1726, 8°.); – „Duodena conclusionum animasticarum quaestionibus curiosis illustrata“ (ibid. 1706, 12°.); – „Axiomata christiano-practica“ (ibid. 1706, 12°.); – „Quinquagena casuum de Sacramento Poenitentiae resolutorum“ (ibid. 1716, 12°.); – „Theses theologicae de Deo Uno et Trino ex ejus Praelectionibus elucidatae“ (ibid. 1727, 8°.); – „Theses theologicae de peccatis, gratia et merito“ (ibid. 1727, 8°.); – „Centuria casuum Conscientiae ex ejus praelectionibus qua decretalibus qua theologicis...“ (Tyrnaviae et Viennae 1728, 8°.). In Horányi’s unten genanntem Werke findet sich eine ausführliche Darstellung, wie Tapolcsányi wegen seiner Gelehrsamkeit, [64] deren Früchte er in seiner priesterlichen Demuth auch dem Niedrigsten nicht vorenthielt, allseitig geehrt und selbst im Landtage, in welchem er als Vertreter seines Ordens erschien, in Gesetzesberathungen seine Stimme von entscheidendem Einflusse war. [Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tomus III, p. 379. – Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmanicae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria (Budae 1835, 4°.) p. 23 et 44. – Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae et Ratisbonae 1855, Lex.-8°.) p. 360.]