BLKÖ:Tachezi, Johann Nepomuk

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tadini, Anton
Band: 43 (1881), ab Seite: 11. (Quelle)
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Tachezi, Johann Nepomuk (Domcapitular zu Leitmeritz, geb. zu Prag 14. Februar 1763, gest. zu Leitmeritz 31. Juli 1828). Nach Abschluß seiner philosophischen Studien trat er im Kloster Plaß in den Cistercienserorden. Nach Aufhebung desselben kam er, da er die Gelübde noch nicht abgelegt hatte, in das Prager General-Seminar, in welchem er die theologischen Studien beendete. Ende August 1788 zum Priester geweiht, wurde er Caplan zu Kozlan, 1801 Localseelsorger zu Křiz und erhielt in Würdigung seiner trefflichen Verwendbarkeit den Rang eines erzbischöflichen Notars. Von dem Prager Erzbischofe Chlumczansky 1802 zu dessen Sacellus, Secretär, Ceremoniär und Bibliothekar erwählt, verblieb er in diesen Stellungen bis 1808, aber in der Zwischenzeit, 1804, zugleich die Professur des Bibelstudiums an der im letztgenannten Jahre errichteten theologischen Lehranstalt in Leitmeritz übernehmend, an welcher er bis 1824 wirkte. 1808 wurde er Domherr und wirklicher Consistorialrath zu Leitmeritz, von 1815 an versah er daselbst provisorisch das Amt des Schulenoberaufsehers, welches er 1824 definitiv übernahm und nebst der Direction der Leitmeritzer Diöcesan-Lehrer-Witwen- und Waisen-Pensions-Cassen bis zu seinem Tode verwaltete. 1825 erhielt er als ältester Domcapitular Inful und Bischofsstab. Obgleich seinem Namen nach von fremder (vielleicht italienischer) Abstammung, galt er doch als eifriger Čeche und war ein Freund der beiden Jungmann[WS 1], mit denen er in lebhaftem Briefwechsel alle Lebensfragen des Landes berieth und erörterte. Von seinen literarischen Arbeiten ist nur ein Aufsatz bekannt, welcher in Hromadko’s „Vidensky Listy“ (Wiener Blätter) im Jahrgange 1814 unter dem Titel: „Osvětlený kříž na zelený čtvrtek v chrámu Vatikánském Sv. Petra v Řimě“, d. i. Das erleuchtete Kreuz am Gründonnerstag in der St. Peterskirche auf dem Vatican in Rom, abgedruckt steht. In seinen letztwilligen Anordnungen bedachte Tachezi die Leitmeritzer Kathedrale, das Diöcesan-Lehrer-Witwen-Pensionsinstitut und das bischöfliche Alumnat in Leitmeritz, welchem er auch seine Bibliothek vermachte.

Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau 1830, B F. Voigt, 8°.) VI. Jahrg. (1828), II. Theil, S. 599, Nr. 229.

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