BLKÖ:Taaffe, Johann (1733–1765)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 303. (Quelle)
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8. Johann (geb. 1. Februar 1733, gest. 11. December 1765), der ältere Sohn des Nicolaus [S. 311], ersten Reichsgrafen von Taaffe, aus dessen Ehe mit Marianne Gräfin Spindler, betrat nach beendeten Studien, welche er zum Theile (1748–1751) in der k. k. theresianischen Ritterakademie machte, die diplomatische Laufbahn 1755 bei der kaiserlichen Gesandtschaft in Madrid. 1760 zum Reichshofrath ernannt, begleitete er als solcher die Braut Josephs II., Maria Isabella Prinzessin von Parma, nach Wien. 1764 ging er als Botschafter an den portugiesischen Hof, um demselben die Nachricht von der glücklich vollbrachten Wahl Josephs II. zum römischen König zu überbringen, sowie über den Ehecontract des Erzherzogs Leopold (nachmaligen Kaisers) mit der spanischen Infantin Marie Louise zu unterhandeln. Bei seiner Ankunft in Lissabon wurde er, wie der kaiserliche Geschäftsträger J. B. Kail in seinem Berichte (ddo. 22. Mai 1764) an den Fürsten Kaunitz meldete, mit solchen Ehren empfangen, wie sie noch keinem seiner Vorgänger erwiesen worden. Am 28. August d. J. verließ er Portugal und kehrte nach Wien zurück. 1765 ging er an den Hof von Neapel mit der Nachricht von der Heirat des Erzherzogs Leopold. Auf seiner Heimreise aber wurde der 32jährige Graf so plötzlich vom Tode ereilt, daß man eine Vergiftung vermuthete. Graf Johann hatte sich im Jahre 1759 mit [304] Maria Brigitta geborenen Gräfin Chotek vermält, welche ihm zwei Söhne, Rudolph und Johann, und eine Tochter Maria, später vermälte Graf Rindsmaul, gebar. Marias Wiedervermälung. mit ihrem Schwager Franz [S. 301, Nr. 3], dem jüngeren Bruder ihres verstorbenen Gatten, scheiterte an der Dispensverweigerung des Papstes. Sie heiratete dann einen Grafen Malabaila Canale, dem sie noch einen Sohn und eine Tochter gebar. In hohem Alter dem Tode nahe, vermachte sie ihrem zweiten Gatten, statt ihrem Sohne aus erster Ehe Rudolph Grafen Taaffe, ihr ganzes Vermögen. –