BLKÖ:Taaffe, Franz (1789–1849)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 42 (1880), ab Seite: 302. (Quelle) | |||
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Rudolphs Grafen Taaffe [S. 305, Nr. 16] aus dessen Ehe mit Maria Josepha Gräfin Haugwitz. 1800 bis 1801 Zögling der k. k. theresianischen Ritterakademie, trat er während der französischen Feldzüge, 16 Jahre alt, in die kaiserliche Armee. Seine erste Waffenthat führte er bei Landshut aus, als er auf Befehl an der Spitze von 50 Mann in diese vom Feinde besetzte Stadt drang. Das mörderische [303] Feuer, welches die in den Häusern geborgenen Franzosen aus den Fenstern auf die von ihm geführte Truppe richteten, streckte die größere Hälfte seiner Leute nieder, und ihn selbst traf eine Kugel in der Hüfte; dennoch schlug er sich mit zwanzig Mann, die aber zum größeren Theile verwundet waren, zur Armee durch. Darauf stieg er zum Rittmeister auf und wurde zugleich Adjutant bei Erzherzog Karl. In dieser Stellung fand er wiederholt Gelegenheit, sich hervorzuthun. Als 1809 in der Schlacht bei Wagram Max Freiherr von Wimpffen, welchem das Pferd unter dem Leibe erschossen ward, sich zu Fuß gegen mehrere französische Dragoner vertheidigte, sprengte Taaffe herbei, schwang sich vom Pferde und stürzte sich auf dieselben, damit der General Zeit gewänne, auf dem leerstehenden Renner zu seiner Brigade zurückzugelangen. Und Wimpffen war gerettet. Im weiteren Verlaufe der Schlacht wurde Taaffe zu dem von Erzherzog Johann commandirten Corps entsendet, um denselben zum beschleunigten Anmarsch zu veranlassen. Auf diesem Ritte erkannte er bald, daß das Corps unmöglich zu rechter Zeit auf dem Schlachtfelde eintreffen könne, er kehrte daher in fliegender Eile, sein bestes Roß zu Tode reitend, zum Erzherzog Karl zurück, ihm der erste meldend, welche große Distanz ihn von der Reserve trenne, worauf der Feldherr die entsprechenden Dispositionen traf. Nach dem Einmarsch der Alliirten in Paris wurde dem Grafen der Befehl die Kaiserin Maria Luise und ihren Sohn durch die Schweiz nach Wien zu escortiren. Nachdem er diese Aufgabe gelöst, trat er aus dem Verbande der kaiserlichen Armee. Im Jahre 1811 hatte sich Franz mit Antonie geborenen Gräfin Amadé de Varkony vermält. Die Ehe blieb kinderlos, und der Graf starb 1849 zu Baden. [Porträt. Unterschrift: „Count Francis Taaffe“. Ohne Angabe des Zeichners und Lithographen. Der Graf ist in Huszaren-Uniform, mit zwei Orden geschmückt, dargestellt.] –
5. Franz (geb. 2. Mai 1789, gest. 8. Februar 1849), der älteste Sohn