Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 273. (Quelle)
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Sztrokai, Anton (ungar. Rechtsgelehrter, geb. zu Salfa im Eisenburger Comitate 20. December 1780, gest. 9. Juli 1850). Aus der ungarischen Familie Sztrokai von Nemes-Csói, welche im siebenzehnten Jahrhundert geadelt wurde und mit Ladislaus Sztrokai und Elisabeth Kajtai ihre Stammfolge beginnt. Der älteste Sohn Pauls aus dessen erster Ehe mit Magdalene Horváth, besuchte er die unteren Schulen und das Gymnasium in Oedenburg, sodann die Pesther Universität, an welcher er die Rechtsstudien beendete. 1804 erlangte er das Advocatendiplom, 1807 aber wurde er im Baja’er Gebiete wirklicher Advocat. 1810 übersiedelte er nach Pesth, wo er sich durch seine geschäftliche Gewandtheit und sein gründliches Wissen bald einen Ruf erwarb. In Fachkreisen lenkte er durch sein Werk: „Zsidó jog“, d. i. Jüdisches Recht, worin er die rechtlichen Verhältnisse der Juden in Ungarn nach den darüber bestehenden Gesetzen dargestellt hat, die Aufmerksamkeit auf sich, und die ungarische Akademie der Wissenschaften ernannte ihn zum Mitgliede der rechtswissenschaftlichen Classe. Als [274] solchem übertrug sie ihm die Redaction des rechtswissenschaftlichen Wörterbuches, das auf ihre Veranlassung ausgearbeitet wurde. Auch beschäftigte sich Sztrokai mit dem Studium der alten Classiker, und eine Frucht seiner Arbeiten nach dieser Richtung ist die ungarische Uebersetzung der „Pharsalia“ von Lucanus, wovon 1831–1839 fünf Gesänge erschienen. Ueberdies hat er sich durch einen nach seinem Namen genannten Preis eine bleibende Erinnerung gesichert. Seiner Verfügung entsprechend, vertheilt die ungarische Akademie der Wissenschaften in jedem zweiten Jahre den Sztrokai-Preis von 100 Ducaten für ein rechts- oder staatswissenschaftliches Werk. Von seinen Kindern aus seiner Ehe mit Katharina Kéler sind Alexander (Elek) und Béla erwähnenswerth. Ersterer (geb. zu Pesth 12. August 1818, gest. in Italien 23. September 1847) schlug die militärische Laufbahn ein, kam 1837 zur königlich ungarischen Leibgarde, wurde 1842 Oberlieutenant in einem Huszaren-Regiment und starb als solcher, erst 29 Jahre alt. Er beschäftigte sich mit Fortificationsstudien und gab das Werk: „Az erőditás tudománya“, d. i. Die Befestigungswissenschaft (Buda 1848, mit 8 Tafeln) heraus. – Béla war im Jahre 1849 Oberlieutenant in der Honvédarmee. Von ihm ist im Druck erschienen: „Magyarhoni korszerü eszmék“, d. i. Zeitgemäße Gedanken über Ungarn (Pesth 1860, Lauffer und Stolp, 8°., neu (Titel.) Auslage 1864).

Toldy (Ferencz), Irodalmi beszédek. Első kötet. Gyász- és emlékbeszédek, d. i. Literarische Reden. Erster Band. Trauer- und Gedächtnißreden (Pesth 1872, Moriz Ráth, 8°.) S. 264. – Toldy (Ferencz), Irodalmi arcképei s újabb beszédei. Kiadta Tárkányi, d. i. Literarische Porträte von Franz Toldy. Herausgegeben von Tárkányi (Pesth 1856, Gust. Emich, gr. 8°.) S. 119. – Tóth (Lörincz), Jogtudományi s törvénykezési tár, d. i. Magazin für Rechtswissenschaft und Gerichtspflege (Pesth, Heckenast, 8°.) I. Jahrg. (1855)[WS 1] S. 220. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1846, Gustav Emich, 8°.), Bd. I, S. 565. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagszeitung (Pesth, gr. 4°.) 1863, Nr. 16 [über Alexander Sz. mit dessen Bildniß].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: (1355).