Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szolnay, W.
Band: 42 (1880), ab Seite: 242. (Quelle)
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Szolnay, …. (Huszar, in Ungarn geb., Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Als 1859 der Krieg gegen die Franco-Sarden ausbrach, befand sich das 10. Huszaren-Regiment, damals Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen, in welchem Szolnay als Gemeiner diente, in dem von dem Feldmarschall-Lieutenant Fürsten Schwarzenberg commandirten dritten Armeecorps in Italien. In der Schlacht bei Magenta am 4. Juni bewährte es seinen alten in den französischen Kriegen von 1793–1809 erkämpften. Ruhm, unter seinem nachmals als Reitergeneral berühmt gewordenen Obersten Freiherrn von Edelheim, der am genannten Schlachttage sich den Maria Theresien-Orden erfocht. Zu den Helden des Tages zählte der gemeine Huszar Szolnay, dessen Kriegsthat bleibender Erinnerung würdig ist. Mit unbeschreiblichem Ungestüm, seine nächststehenden Kameraden durch feurige Worte ermunternd, stürzte er sich an der Spitze einer kleinen Schaar auf die vor ihnen aufgestellten feindlichen Chasseurs, durchbrach ihre Linien und richtete nun im Rücken derselben Furcht und Verwirrung an. Mitten im Kampfe gewahrte Szolnay den Rittmeister Eduard Grafen Walderdorf in großer Gefahr. Ungeachtet der weit überlegenen Zahl des Feindes sprengte er auf diesen los, bahnte mit seinem Säbel dem umringten Grafen den Weg durch die Masse und verfolgte noch einen feindlichen Officier, bis er selbst von den ihm nacheilenden Chasseurs trotz heldenmüthigen Widerstandes vom Pferde gehauen ward. Die Franzosen aber, in deren Gefangenschaft er nun gerathen war, achteten den tapferen aus 13 Wunden blutenden Huszaren und brachten ihn auf ihren Verbandplatz. Als er daselbst den Rittmeister Baronkay und Oberlieutenant Baron Henneberg seines Regiments ebenfalls blessirt sah, vergaß er die eigenen viel schwereren Wunden und pflegte seine Vorgesetzten mit rührender Sorgfalt. Erst nachdem er ihnen Umschlage gemacht und sie mit einem Schlucke erquickt hatte, dachte er daran, sich verbinden zu lassen. Die von seiner Löhnung ersparten Kreuzer theilte er mit [243] den beiden Officieren, die im Kampfe ihre Börsen verloren hatten. Als später der arg verstümmelte Szolnay aus der Gefangenschaft zum Regiments zurückkehrte, schmückte der Kaiser den Braven mit der goldenen Medaille und ließ ihm überdies ein Geschenk von Tausend Gulden zukommen. Herausgeber dieses Lexikons glaubt die Scene, da Szolnay den Rittmeister Walderdorf aus den denselben umringenden Feinden heraushaut, von einem jungen Künstler der Wiener Akademie in einem Bilde dargestellt gesehen zu haben. Doch kann er auf den Namen des Künstlers sich nicht besinnen und das Gesagte nur als Vermuthung aussprechen. Daß aber Szolnay’s Name in den vier bei L. W. Seidel und Sohn 1863 erschienenen Heften betitelt: „Lorbern gesammelt von den Soldaten des kaiserlich österreichischen Heeres im Feldzuge 1859. Nach officiellen Quellen“ fehlt, ist unerklärlich.

Innsbrucker Tagblatt, 1861, Beilage zu Nr. 178: „Preußen-Huszaren bei Magenta“.