BLKÖ:Szedler, Alexander

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szegedi, Johann
Band: 42 (1880), ab Seite: 1. (Quelle)
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Szedler, Alexander (Schriftsteller, geb. in Galizien, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Zeitgenoß. Allem Anscheine nach ist der in Rede Stehende deutscher Abstammung und die ursprüngliche Schreibung des Namens Schedler in Szedler polonisirt. Er lebte schon in den Vierziger-Jahren in Galizien, als Erzieher in Familien des höheren Adels, und machte sich zugleich als Schriftsteller in literarischen Kreisen bekannt. Als noch Karl Szajnocha [Bd. XLI, S. 128] den von ihm begründeten „Dziennik literacki“ herausgab, war Szedler ein fleißiger Mitarbeiter desselben, und seine darin enthaltenen Aufsätze, meist kleinere Erzählungen, verriethen Talent. Auch pädagogische Artikel flossen aus seiner Feder, am meisten aber lenkte er die Aufmerksamkeit auf sich durch seine Erzählung „Semenko“, welche, ein Meisterstück ihrer Art, das Leben der östlichen Karpathenbewohner mit dem Griffel eines Teniers zeichnet. Obwohl es gerade damals war, daß Auerbach in der deutschen Literatur mit seinen ersten Dorfgeschichten so viel Aufsehen erregte, so ist doch in dieser Erzählung Szedler’s auch nicht eine Spur von Nachahmung zu finden, sondern der Autor steht ganz auf eigenen Füßen und gibt ein Bild von dem Leben eines nur wenig gekannten und gewürdigten Volksstammes, dessen Eigenart dem Darsteller einen ausreichenden und spannenden Stoff zur Charakteristik darbot. Die Erzählung wurde zunächst ins Böhmische übersetzt und erschien in dem Prager Blatte „Prazsky Novini“, aus diesem aber im Sonderabdruck unter dem Titel: „Seměnko. Povídka ze života Huculů. Z polskěho. Otištěno z Pražských Novin“, d. i. Semenko. Erzählung aus dem Leben der Huzulen. Aus dem Polnischen (Prag 1859, Haase Söhne, 12°.). Auch auf dramatischem Gebiete hat Szedler sich versucht, und seine Komödie „Przestrogi praciotuni“, d. i. Die Warnungen der Urtante, wurde mit Beifall auf dem Lemberger Theater gegeben. Im Jahre 1862 redigirte er in Gemeinschaft mit Johann Zacharyjasiewicz die Zeitschrift „Kółko rodzinne“. Vornehmlich aber liegt Szedler seinem Berufe als Erzieher ob.

Encyklopedyja powszechna, d. i. Polnisches Conversations-Lexikon (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°.), Band XXIV, Seite 601.