BLKÖ:Széchy, Emerich August

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Széchenyi, Stephan
Band: 41 (1880), ab Seite: 289. (Quelle)
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Széchy, Emerich August (ungarischer Schriftsteller, geb. zu Sáros-Patak 5. Juni 1778, gest. 6. März 1852). Er entstammt einer ungarischen im Jahre 1755 von der KaiserinMaria Theresia geadelten Familie. Nachdem er die unteren Schulen zu Sátorálja-Ujhely und Nagy-Károly besucht hatte, trat er 1795 in den in Ungarn durch so viele gelehrte Männer hervorragenden Orden der frommen Schulen, in welchem er, während er noch zu Waitzen und Neutra den philosophischen Studien oblag, in den unteren Grammaticalclassen als Hilfslehrer wirkte. Bald wurde er Professor der Rhetorik und Poetik, wie man zu jener Zeit die 5., resp. 6. Classe [290] des Gymnasiums nannte. Durch sieben Jahre in dieser Eigenschaft der Reihe nach zu Podolin, Waitzen, Kalocsa und Szegedin thätig, erhielt er im April 1807 die Professur der ungarischen Sprache an der Wiener-Neustädter Militär-Akademie. In dieser Stellung verlegte er sich besonders auf das Studium der deutschen, französischen und italienischen Sprache und Literatur und wurde in Folge seiner Sprachkenntnisse zum Adjuncten an der dortigen Bibliothek, aber schon nach kurzer Zeit zum Bibliothekar ernannt. Zugleich mit diesem Posten verband er sieben Jahre hindurch den eines Religionslehrers in den zwei oberen Classen, supplirte auch zwei Jahre lang den Lehrer der französischen Sprache. Die Ferienmonate benützte er zu ausgedehnten Reisen, vornehmlich durch ganz Italien. In vorgerückteren Jahren nöthigte ihn die zunehmende Schwäche seiner Augen, um Versetzung in den Ruhestand zu bitten, der ihm auch mit 22. October 1832 gewährt wurde. Nach seinem Austritte aus dem Lehramte erschienen von ihm im Buchhandel folgende Werke: „Elemi magyar nyelvtan gyakorlatilag előadva“, d. i. Elementargrammatik der ungarischen Sprache in praktischer Darstellung (Pesth 1840); – „A nevelés és oktatásban vázlata“, d. i. Grundriß der Erziehung und des Unterrichts (Pesth 1845); – ferner „Az anyanyelv iskolákbani tanításának szükséges volta s annak olly tanmódja mikép a nevendék gondolkodni és beszélni tanuljon“, d. i. Der nothwendige Unterricht in der Muttersprache und in solcher Lehrmethode, daß der Zögling sowohl denken als sprechen erlerne, eine Abhandlung, abgedruckt 1839 in der „Wissenschaftlichen Sammlung“ (Tudományos gyüjtemény); – „A történelem életérdekü nyomóssága s tanmódja“, d. i. Die Wichtigkeit der Geschichte für das Leben, und ihre Lehrmethode, abgedruckt 1842 im, Wissenschaftlichen Magazin“ (Tudom. Tár), – und „Igénytelen szózat a tudományok élő nyelvünköni taníttatása és a német nyelvtannak iskoláinkbani behozatása ügyében“, d. i. Anspruchlose Aufforderung, betreffend den Unterricht lebender Sprachen und die Einführung der deutschen Sprache in unseren Schulen, im Jahrgange 1843 der „National-Zeitung“ (Nemzeti ujság). Im Auftrage der ungarischen Statthalterei übersetzte er im Jahre 1835 ins Ungarische das dreibändige Religionslehrbuch für Mittelschulen. Mehreres ist ungedruckt in seinem Nachlasse vorgefunden worden, so ein nationalökonomisches Lesebuch, in welchem er die volksthümliche Entwicklung der Nationalökonomie und ihre Grundsätze in den Lehren der vorzüglichsten Vertreter dieser Wissenschaft, wie Smith, Say, Soden, Rau Lotz, Ricardo u. A., darlegt, dann eine Lebensphilosophie in Aphorismen. Am 5. September 1840 nahm ihn die ungarische Akademie unter ihre correspondirenden Mitglieder auf. Er starb 74 Jahre alt.

Toldy (Ferencz), Irodalmi arczképei s újabb beszédei. Kiadta Tárkányi, d. i. Literarische Porträte von Franz Toldy. Herausgegeben von Tárkányi (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 140. – Toldy (Ferenc), Irodalmi beszédei, Első kötet, d. i. Literarische Reden (Pesth 1872, Moriz Ráth, 12°.) Bd. I, S. 290. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Emich, 8°.) I. Theil, S. 538. – Jelenkor. Politikai és társas élet Encyklopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und literarische Encyklopädie [291] (Pesth 1858, G. Heckenast, gr. 8°.) Seite 48.