Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 41 (1880), ab Seite: 89. (Quelle)
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Sykora, Wenzel, mit seinem Klosternamen Hugo (Prämonstratenser-Mönch und Maler, geb. zu Deutschbrod 26. November 1793, gest. zu Radonitz 6. April 1856). Er trat 1814, 21 Jahre alt, in das Strahower Prämonstratenserstift, in welchem er 1819 die Priesterweihe erlangte. Nun wurde er zunächst Prediger in der Stiftskirche, im Jahre 1830 Pfarrer zu Liboteinitz, 1832 zu Dolanka, 1838 zu Bonsowitz und 1852 zu Radonitz, wo er auch im Alter von 63 Jahren starb. In seinen Mußestunden beschäftigte er sich viel mit Malerei, vornehmlich mit Landschaften und Architecturstücken, die er auch mit großer Kunstfertigkeit zu staffiren verstand. Seine Arbeiten, über den gewöhnlichen, selbst kunstfertigen Dilettantismus hinausreichend, finden sich meist im Besitz seiner Verwandten in Prag. Sebastian Brunner führt in seinem Werke „Die Klostergenossen der Zelle“ im Register des zweiten Bandes einen Sicora (sic) und S. 548 desselben Bandes einen Hugo Sickora (sic), Prämonstratenser zu Mähren, Maler und Stiftsbibliothekar an, in welchem wir unseren Pater Wenzel Sykora erkennen. Er meldet von ihm, daß er die Theile der heiligen Messe in gothischen Perspectiven darstellte, und daß seine Gemälde den Meister zeigen. In den Werken, welche über Kunst und Künstler berichten, begegnen wir unserem Pater bald als Seykora, bald als Sikora oder Sykora. Daß wir ihn in dem sonst so vollständigen Künstlerlexikon von Böhmen und Mähren seines gelehrten Ordensbruders Gottfried Johann Dlabacz nicht finden, erklärt sich einfach dadurch, daß er im Jahre 1815, in welchem Dlabacz sein Lexikon herausgab, erst 22 Jahre alt, daher seine künstlerische Fertigkeit noch in der Entwicklung begriffen und wohl nur wenig bekannt war.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVI, S. 328 und 354 [das eine Mal führt ihn Nagler unter Seykora, das andere Mal unter Sykora auf].