BLKÖ:Straka von Nedabylic (Adelsfamilie)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Strakaty, Johann
Band: 39 (1879), ab Seite: 223. (Quelle)
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5. Zum Schlusse sei noch der alten čechischen Adelsfamilie Straka von Nedabylic gedacht, welche um das Jahr 1771 mit Wenzel Adam Georg Straka, dem letzten männlichen Sprossen dieses einst mächtigen Geschlechtes erlosch. Das ansehnliche Fideicommißvermögen und die Interessen der Güter wurden in Folge einer letztwilligen Verfügung eines Johann Peter Straka von Nedabylic auf Stipendien zur Unterstützung adeliger Studirender böhmischer Abkunft verwendet. Das übrige Vermögen fiel an des Wenzel Adam Georg aus der Ehe mit Johanna Franziska Violante geborenen Gräfin Königsfeld erzeugte zwei Töchter Elsbeth vermälte Vlkanow, und Franziska vermälte Leveneur. Mit diesen Angaben des „Slovník naučný“ stimmen die des Franz Vlasák in dem weiter unten angegebenen Buche nicht ganz überein. Vor Allem nennt Vlasák diese Familie eine gräfliche, während sie nach zwei Diplomen, dem einen vom 6. Mai 1721 und einem zweiten vom 7. October 1738, nur eine freiherrliche war. Nach Vlasák wäre die Familie bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erloschen, während, wie wir oben schon bemerkt, der letzte männliche Sprosse Wenzel Adam Georg Freiherr von Straka erst um das Jahr 1771 das Zeitliche segnete. Was nun die obenerwähnte Stiftung betrifft, so ist sie in der That eine höchst ansehnliche und stammt aus dem Jahre 1709, in welchem Peter Straka – Baron oder Graf – [224] von Nedabylic und Libčan, Seiner k. k. apost. Majestät Kämmerer und geheimer Rath, seine Fideicommißherrschaft Okroublic, dann die Güter Libčan und Ober-Weckelsdorf, welche zusammen auf 377.000 fl. abgeschätzt wurden, und überdies ein Capital von 38.542 fl. zur Stiftung einer Akademie für Adelige bestimmte. Nach dem Tode des Stifters wurden jedoch die aus den Gütern und dem Capitale entfallenden Gelder in Folge Hofdecretes vom Jahre 1782 zu Jahresstipendien für studirende Jünglinge aus dem böhmischen Herren- und Ritterstande verwendet, welche Gepflogenheit heut zu Tage noch in Kraft besteht. [Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1859, I. L. Kober, Lex.-8°.) Bd. VIII, S. 1045. – Vlasák (Franz), Der altböhmische Adel und seine Nachkommenschaft nach dem dreißigjährigen Kriege. Historisch-genealogische Beiträge (Prag o. J. (1866), B. Styblo, 12°.) S. 141. – Národni pokrok, d. i. Nationaler Fortschritt (polit. Prager Blatt) 1868, Nr. 200, 205, 207, 212, 226, 255 und 263, im Feuilleton: „Ján Petr Straka z Nedabilic a osudore jeho nadace“, d. i. Joh. Peter Straka von Nedabylic und seine letztwilligen Stiftungen.]