Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stoiber, Ernst
Band: 39 (1879), ab Seite: 142. (Quelle)
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Stoich, Dominik (Franziskaner-Mönch, geb. in Ragusa, Geburtsjahr unbekannt, gest. in Rom im Jahre 1853). Nachdem er die Humanitätsclassen und philosophischen Studien im Collegium der Piaristen zu Ragusa beendet hatte, trat er zu Zara in den Orden der Franziskaner und setzte seine Studien im theologischen General-Seminar fort. Dort verlegte er sich mit besonderem Eifer auf das Studium der Bibel und der orientalischen Sprachen, ohne jedoch die anderen Gebiete der Gottesgelehrsamkeit zu vernachlässigen. Nach erlangter Priesterweihe wurde er Adventprediger in der Metropolitankirche zu Zara und erwarb sich alsbald den Ruf eines ausgezeichneten Kanzelredners. Wenn er predigte, reichte die große Kirche nicht aus, die Menschenmenge zu fassen, welche herbeiströmte, den trefflichen Prediger zu hören. Nach Ragusa zurückberufen, wurde ihm die Aufsicht über die Conventualen seines Klosters übertragen, und damals verfaßte er die: „Brevissimi cenni sul noviziato e sul metodo di educare i novizj“, deren Druckort uns nicht bekannt ist; – ferner „Slave Karmelitanske; izgorovene“, d. i. Berühmtheiten aus dem Orden der Karmeliter. Predigten (Spalato 1850, Piperata). Auch verfaßte er noch ein Andachtsbuch („Quaresimale“, wie der übliche Titel solcher ascetischer Schriften lautet) in illyrischer und italienischer Sprache. Nachdem im J. 1846 in seinem Orden das Hausstudium der Theologie eingerichtet worden, wurde er zugleich mit seinen Ordensbrüdern Johann Ev. Cušmich, Urban Bogdanovich und Sebastian Francovich zum Professor an dieser Lehranstalt ernannt. Aber schon nach kurzer Zeit folgte er einem Rufe nach Rom, wo er im Kloster San Bartolomeo die Lehrkanzel der Moral übernahm, jedoch bald darauf in der Vollkraft seiner Jahre starb. Auch in der Poesie versuchte sich Stoich, wie aus einer illyrischen Dichtung zu entnehmen, welche in der Festschrift: „Per la fausta elezione a Ministro provinciale de’ minori osservanti di Ragusa del P. M. R. Benigno Albertini etc.“ (Ragusa 1832, Martecchini, 8°.), mit Beiträgen Anderer abgedruckt ist.

Fabianich (Donato P.). Storia dei frati minori dai primordi della loro istituzione in Dalmazia e Bosnia fino ai giorni (Zara 1864, Battara, gr. 8°.) Tomo II, p. 212.