BLKÖ:Stieger, Joseph Valentin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Stieger, Joseph Leopold | ||
Band: 38 (1879), ab Seite: 349. (Quelle) | |||
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Wildner von Maithstein herausgegebenen Zeitschrift „Der Jurist“ erschienen von ihm ein „Civilrechtsfall“ [Bd. IV, S. 46 u. f.], und ein „Executionsfall“ [Bd. V, S. 483 u. f.], und in Schopf’s „Archiv für Civiljustizpflege u. s. w.“: „Drei Rechtsfälle mit Bemerkungen, I. Ueber die Wirkung der Einwendung und Verjährung; II. Ueber den Sinn des §. 1335 des bürg. Ges. Buches und III. Ueber das Pfandrecht der Zinsen eines Pfandcapitals“ [Bd. XVI, S. 454]. – Sein Bruder Joseph Valentin besuchte das Gymnasium in seiner Vaterstadt Bozen, wo er dasselbe im Jahre 1827 beendete, in den Jahren 1828 u. 1829 die Philosophie hörte und dann die Gratzer Hochschule bezog, auf welcher er 1830–1833 die juridischen Studien beendete und am 3. August 1835 daraus die Doctorwürde erlangte. Nun arbeitete er einige Zeit bei der k. k. Kammer-Procurator in Gratz und bei dem dortigen Advocaten Dr. Ant. Murmayer, erhielt am 31. August 1841 die Advocatenstelle in Judenburg, und am 4. Juli 1842 eine solche in Salzburg. Daselbst erwarb er sich alsbald das Vertrauen der Bevölkerung, die ihn in den Gemeinderath wählte, in welchem er in den Jahren 1848–1860, so wie als Abgeordneter der Salzburger Handelskammer in den Jahren 1862 bis 1866 thätig war. Am 6. Februar 1867 abermals, und jetzt von Seite des Großgrundbesitzes, in den Salzburgischen Landtag gewählt, ging er aus diesem durch Wahl am 21. Februar d. J. als Mitglied des Abgeordnetenhauses hervor. Daselbst zählte Dr. Stieger zur Partei, welche für die Einheit des Reiches einsteht, zur sogenannten Centralisten-Partei. Stieger galt als ein tüchtiger Rechtsgelehrter, war in Salzburg Rechtsconsulent der dortigen Sparcasse, die ihn überdies zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt hatte.
Stieger, Joseph Valentin (Mitglied des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes, geb. zu Bozen in Tirol 2. März 1807). Sein Vater war Realitätenbesitzer zu Bozen; sein Bruder Johann war Hof- und Gerichtsadvocat in Klagenfurt, im J. 1848 Mitglied des deutschen Parlaments, und in den Jahren 1861 bis 1868 Mitglied des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes. In früherer Zeit war er auch in seinem Fache schriftstellerisch thätig, und in der von Dr.- Hahn (Sigmund), Reichsraths-Almanach für [350] die Session 1867 (Prag 1867, H. Karl J. Satow, 8°.) S. 147.