BLKÖ:Steinkellner, Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 105. (Quelle)
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Steinkellner, Joseph (Priester der Gesellschaft Jesu, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Wien 15. September 1796). Trat im Jahre 17453 zu Wien in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er zu Wien die philosophischen, zu Gratz die theologischen Studien beendete. Nun entsendeten ihn seine Oberen zunächst nach Klagenfurt, wo er als Missionskatechet thätig war. Im Jahre 1763 kam er nach Wien, wo er folgeweise als Katechet im Profeßhause, als Präses der Congregation für christliche Lehre, als Curator der Trivialschulen und zuletzt als Festtagsfrühprediger und Lehrer der Convertiten bis zur Aufhebung seines Ordens wirkte. Nach dieser blieb Steinkellner auch fernerhin in Wien und fand in der Seelsorge, und zwar in der Pfarre zu den hh. Engeln, dem ehemaligen Profeßhause der Gesellschalt Jesu, Verwendung, in welcher er bis an sein Lebensende blieb. Er schrieb Mehreres, so eine „Lebensbeschreibung sämmtlicher hh. Apostel“ 2 Theile (Wien 1763 und 1764); – „Fromme Andacht der Feste des Herrn und der Mutter Gottes, wie sie in der ganzen Kirche feierlich begangen werden“ (Wien 1769, Jahn); – „Katholischer Katechismus der kirchlichen Ceremonien“ (Wien 1770); – „Katechismus der Controversen“ (Wien 1771); – „Leben und Andacht des h. Stanislaus Kostka“ (Wien 1772); – „Leben der h. Jungfrau Pulcheria, Kaiserin des Orients“ (Wien, 8°.). Obwohl alle diese Bücher in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, also nach 1750 fallen, erscheint doch nicht Eines in Kayser’s „Allgemeinem Bücherlexikon“, welches alle seit 1750 gedruckten Bücher enthalten soll, daher die vorstehenden Büchertitel nicht bibliographisch genau gegeben, sondern aus dem Lateinischen übersetzt sind.

Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae [106] Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 338. – Peinlich (Rich. Dr.), Geschichte des Gymnasiums in Gratz (Programm des k. k. ersten Staatsgymnasiums zu Gratz für das Jahr 1869), S. 78. [Peinlich gibt Klagenfurt als Steinkellner’s Geburtsort und das Jahr 1745 als dessen Geburtsjahr an; nach Stöger aber, der wörtlich schreibt: „Clagenfurti Rhetor 1745 in Societatem receptus“, heißt es nur, daß er zu Klagenfurt aus der Rhetorik (der früheren 6. lateinischen Schule) 1745 in den Orden der Gesellschaft Jesu aufgenommen wurde, daher sein Geburtsjahr um 1730 fallen dürfte.] –