BLKÖ:Springer, Vincenz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 36 (1878), ab Seite: 278. (Quelle)
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3. Vincenz Springer (geb. zu Jungbunzlau im Jahre 1760, Todesjahr unbekannt). Bei seinem Vater, der Musikdirector in Jungbunzlau war, erhielt er den musikalischen Unterricht und bildete sich zunächst auf der Clarinette aus; später aber, als er in Ungarn das Bassethorn kennen lernte, wählte er dieses Instrument und gelangte im Spiele auf demselben zu virtuoser Meisterschaft. Um das Jahr 1782 schloß er sich an die Gesellschaft des Anton David, auch eines Bassethorn-Virtuosen. an. Mit David ließ sich S. in Berlin, Hamburg und an anderen Orten Deutschlands hören und erregte mit seinem herrlichen Spiel allgemeine [279] Bewunderung. Später nahm er mit David gemeinschaftlich Dienste bei Baron Hochberg in Schlesien; fing aber nach dessen Tode wieder sein Wanderleben an und kam auf seinen Reisen nach Amsterdam. Dort verheirathete er sich und wurde durch seine Heirath Erbe der Schmidt’schen Buchhandlung, welche er einige Zeit fortführte. Als aber durch die französischen Kriegswirren die Verhältnisse immer mißlicher wurden, verkaufte er das Geschäft und kehrte mit dem Erlös in seine Heimat zurück, wo er ein kleines Gut ankaufte und daselbst den Rest seines Lebens verbrachte. Auf seinem Instrumente war er ein großer Virtuos und als er sich auf seinen Kunstreisen hatte in Berlin hören lassen, erntete sein Spiel solchen Beifall, daß seitdem das Bassethorn auch in die königliche Capelle aufgenommen wurde. [Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.). Zweite Abtheilung Bd. IX, S. 1200. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. III, S. 190. – Meusel (Johann Georg), Künstler-Lexikon vom Jahre 1808 und 1809, Bd. II, Seite 382.]