BLKÖ:Spitzeder, Franz Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Spitzbart (Poet)
Band: 36 (1878), ab Seite: 179. (Quelle)
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Spitzeder, Franz Anton (fürstlich salzburgischer Kammersänger, geb. zu Traunstein 1732, gest. bei Aigen nächst Salzburg im Jahre 1796). Im Alter von 8 Jahren kam er als Chorknabe von St. Zeno in das Capellhaus zu Salzburg, wo er seine musikalische Ausbildung erlangte. Der Umstand, daß er einer der ersten Musiklehrer des unsterblichen Amadeus Wolfgang Mozart war, sichert ihm eine bleibende Erinnerung. Da Spitzeder auch der italienischen Sprache kundig war. nahm er mit Erlaubniß seines Erzbischofs, Sigmunds Grafen Schrattenbach den Antrag eines italienischen Theaterunternehmers an, und machte mit dessen Gesellschaft eine dreijährige Wanderung durch Italien, wo er in den bedeutenderen Städten auftrat und durch seine herrliche Tenorstimme und den modulirten Vortrag Alles entzückte. Nach seiner Rückkehr lebte er als fürstlich salzburgischer Kammersänger in Salzburg, in dessen Nähe er im Alter von 64 Jahren starb. – Eines Joseph Spitzeder[WS 1] (geb. in Oesterreich im Jahre 1796, gest. in München am 14. December 1832) – vielleicht ein Enkel des Vorgenannten – gedenken die Musik-Lexika als eines geborenen Oesterreichers und ausgezeichneten deutschen Baßbuffo, der in Wien seine Ausbildung erhalten hat. Nachgehends sang er auf dem Königsstädter Theater in Berlin. Im Jahre 1831 verließ er diese Bühne und nahm ein Engagement in München an. Daselbst erkrankte er schwer bald nach seiner Ankunft und erlag auch seinem Leiden im Alter von erst 36 Jahren. Joseph S. war zweimal verheirathet und beide Frauen waren vortreffliche Sängerinen. Die erste, Henriette[WS 2] (geb. zu Dessau 18. März 1800, gest. zu Berlin 30. November 1828), war eine geborene Schüler, besaß eine schöne Sopranstimme und sang auf den Bühnen in Karlsruhe, Nürnberg, Wien und zuletzt am Königsstädter Theater in Bellin, wo sie Spitzeder’n kennen lernte, und sich ihm vermälte, aber bald starb. Die zweite, eine geborene Vio[WS 3], aus Italien gebürtig und Tochter eines italienischen Sängers trat in Wien auf, und kam im J. 1829 an das Königsstädter Theater nach Berlin, wo sie sich später mit Spitzeder verheirathete. Mit ihrem Gatten ging sie nach München, wo sie als Spitzeder-Vio auftrat. Nach Spitzeder’s Tode heirathete sie zum zweiten Male, und war noch zu Anfang der Vierziger-Jahre als Frau Maurer auf der Bühne thätig. In colorirten und Soubretten-Partien leistete sie Treffliches.

Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorff (Dresden, Rob. Schäfer, gr. 8°.). Bd. III, S. 606. – Pillwein (Benedict), Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer theils [180] verstorbener, theils lebender Künstler u. s. w. (Salzburg 1821, Mayr, kl. 8°.) S. 226.
Porträt. Von Emil Joseph Spitzeder besteht ein treffliches Costumblatt: Spitzeder als Istok in: „Die Ochsenmenuet“, „Vivat, vivat, Vater Haydn!“ Gezeichnet von J. Schoppe (gr. 4°.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Josef Spitzeder (Wikisource / ADB).
  2. Henriette Spitzeder (Wikipedia).
  3. Betty Vio (Wikipedia).