BLKÖ:Sloboda, Daniel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Śliwka, Johann |
Nächster>>>
Sloczyński, Adalbert | ||
Band: 35 (1877), ab Seite: 144. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Daniel Sloboda in der Wikipedia | |||
Daniel Sloboda in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 13762168X, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Georg Palkovic [Bd. XXI, S. 226] eingeführt; auch war er Mitglied des damals bestandenen slovakischen Vereins, der zu jener Zeit am Preßburger Lyceum čechoslavische Interessen und Tendenzen förderte und einen nicht geringen Einfluß auf die studirende Jugend übte. Auf naturwissenschaftlichem Gebiete war S. nach verschiedenen Richtungen thätig. So ist sein Werk: „Rostlinstwí čili náwod k snadnému určení a pojmenowání rostlin w Čechách, Morawě etc. domácich“, d. i. Pflanzenkunde oder Anleitung zur leichten Bestimmung und Bezeichnung der in Böhmen und Mähren vorkommenden Pflanzen (Prag 1852), von der Matice česka, verlegt worden, um die Liebe zur Pflanzenkunde unter den Bewohnern čechischer Zunge zu wecken, und ist das erste Werk dieser Richtung in čechischer Sprache, nach Curie’s „Anleitung, die im mittleren Deutschland wildwachsenden Pflanzen auf eine leichte und sichere Art durch eigene Untersuchung zu bestimmen“ durchgeführt und umfaßt an 660 Gattungen in 3000 Arten. Seine Beobachtungen über die Thierfauna von Rottalowitzs, welche 165 Thierarten umfassen, sind in dem von Karl Fritsch in den Sitzungsberichten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mitgetheilten „Kalender der Fauna von Oesterreich“ [Bd. LVI, I. Abth., 1867) enthalten;. – seine meteorologischen Beobachtungen, gleichfalls aus Rottalowitz, brachten die „Jahrbücher der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Magnetismus“ 1851; – die in Prag erscheinende naturwissenschaftliche Zeitschrift „Lotos“ enthält seine Beiträge zur Flora des Neutraer Comitates [1861, S. 250]; – die „Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins“ in Wien bringen in der von Karl Fritsch mitgetheilten Nachricht über die im J. 1859 angestellten phänologischen [145] Beobachtungen auch jene Sloboda’s, die er in Rottalowitz aufgezeichnet und die „Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn“ seine Flora von Rottalowitz und Umgebung [VI. Band, 1867, S. 98], wie er denn überhaupt unter jenen Männern erscheint, welche bei der Herausgabe der Verhandlungen eine hervorragende Thätigkeit entfaltet haben. Außerdem enthalten die „“, ein slovakischer Almanach für das Jahr 1855, die „“, der von Oheral herausgegebene „Tydennik“ und die von der mährischen Matica herausgegebene „Koledy“ Beiträge von seiner Feder, und in den Jahren 1862 und 1863 redigirte er die bei Buschak in Brünn erschienene „Besidka čtenářska“ eine Art čechischer „Gartenlaube“. S. ist Mitglied mehrerer naturwissenschaftlicher Vereine und beschäftigt sich in neuerer Zeit vornehmlich mit entomologischen Studien. Auch wird S. als der Autor der mährischen Uebersetzung der von Feréal verfaßten Geheimnisse der Inquisition bezeichnet, welche 1863 bei Karafiat in Brünn herausgekommen sind. – Auch Daniel’s Bruder Paul (geb. 12. November 1816) studirte zu Preßburg, wo er zum evangelischen Priester für Berg-Bisenz (Horny-Bzinec) ordinirt wurde, später erhielt er eine evangelische Pfarre in der Neutraer Gespanschaft. Von ihm ist eine Predigt in čechischer Sprache im Druck erschienen.
Sloboda, Daniel (čechischer Schriftsteller, geb. zu Ungarisch-Skalic 20. December 1809). Die Elementar-Classen und das Untergymnasium besuchte er zu Ungarisch-Skalic, das Obergymnasium zu Modern nächst Preßburg und in Preßburg selbst beendete er seine Studien. Nachdem er im August 1833 die priesterliche Ordination empfangen hatte, wurde er zunächst Cooperator an der evangelischen Pfarre zu Miava im oberen Neutraer Comitate. Im Jahre 1837 erhielt er aber ein geistliches Amt an der evangelischen Kirche zu Rusava bei Hostein in Mähren. In das Studium der slovakischen Sprache hatte ihn noch während seiner Studienjahre der bekannte Sprach- und Geschichtsforscher- d’Elvert (Christian), Zur Culturgeschichte Mährens und Oesterreichisch-Schlesiens. 2. Thl. [der Schriften der historisch-statistischen Section der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues u. s. w. 18. Band] (Brünn 1868, gr. 8°.) S. 213, 276, 286, 296, 297, 299, 304, 313.