Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 35 (1877), ab Seite: 132. (Quelle)
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Noch sind bemerkenswerth:

1. Karl Slaviček oder Slawicek (geb. in Böhmen um das Jahr 1678, gest. zu Peking in China 24. August 1735). Trat in jungen Jahren in den Jesuitenorden, der ihn im Jahre 1714 als Missionär nach China schickte, wo er im Jahre 1716 anlangte. Da er ein sehr guter Mathematiker und Musicus war, gelang es ihm, sich am kaiserlichen Hofe in Peking in Gunst zu setzen. Während seines Aufenthaltes in China unterhielt er mit dem damaligen Provinzial seines Ordens in Böhmen einen Briefwechsel, welcher interessante Nachrichten über chinesische Verhältnisse enthält. Die Briefe sind in Stöcklein’s „Weltboten“ abgedruckt und schildern seine „Reise von Lissabon bis Makao und Canton im Jahre 1716“ [Band I, Theil 7, Nr. 155]; seine „Reise bis Peking nebst dem Grundrisse dieser Stadt“ [ebd. Nr. 156] – geben „Historische Nachrichten von den Veränderungen am kaiserlichen Hofe zu Peking 1723“ [Theil 8, Nr. 203] – „Nachrichten von der Verfolgung der Christen in China 1725“ [Band II. Theil 12, Nr. 295] und verschiedene Nachrichten vom chinesischen Kaiser und den Prinzen [Band III, Theil 19, Nr. 413]. Während seines Aufenthaltes in China machte S. auch zahlreiche astronomische Beobachtungen, besonders über die Libration des Mondes, deren mehrere sich im fünften Bande der „Miscellan. Berolin.“ (1727), in der „Bibliotheque germanique“ (1737), in A. Hallerstein’s „Observat. astronomicae“ und in E. A. Souciet’s „Observations mathematiques“ abgedruckt befinden. [Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Band III, Spalte 123]. –