BLKÖ:Sinnacher, Franz Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 35 (1877), ab Seite: 11. (Quelle)
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Sinnacher, auch: Sinacher, Franz Anton (Geschichtsforscher, geb. zu Brixen 3. December 1772, gest. ebenda 9. Jänner 1836). Sein Vater lebte als Orgelbauer zu Brixen. Der Sohn wendete sich nach beendeten Vorbereitungsstudien der geistlichen Laufbahn zu, und empfing, nachdem er zu Brixen die Theologie gehört, am 11. October 1795 die Priesterweihe. Nun trat er in die Seelsorge, in welcher er 30 Jahre thätig gewesen, bis er im Jahre 1824 über Aufforderung seines Bischofs das Lehramt des Kirchenrechtes und der Kirchengeschichte an der theologischen Lehranstalt in Brixen übernahm, und dasselbe durch zehn Jahre, bis an seinen im Alter von 64 Jahren erfolgten Tod versah. Als er noch in der Seelsorge thätig war, beschäftigte ihn schon angelegentlichst die Kirchengeschichte seines Vaterlandes, und durchforschte er mit großem Eifer Consistorial-Archive, um Urkunden und Nachrichten zur Brixener Diöcesengeschichte zu sammeln und zu verzeichnen. So entstanden zunächst seine „Kurzen Nachrichten von den merkwürdigsten Reliquien in der Domkirche zu Brixen“ (Brixen 1814), und die „Biographien von Bischöfen im Bisthume Brixen“ (ebd. 1814). Sein Hauptwerk, welches er alsbald nach Antritt seines Lehramtes herauszugeben begonnen hatte, sind aber seine „Beiträge zur Geschichte der bischöflichen Kirchen Säben und Brixen in Tirol“, wovon bis zu seinem Tode 9 Bände, jeder zu drei Heften (Brixen 1824–1836) erschienen sind. Als Ergebnisse emsiger und getreuer Forschung bilden sie eine ungemein schätzbare [12] Vorarbeit zur heimischen Geschichte und Kirchengeschichte.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 54. – Staffler (Joh. Jac.), das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen u. s. w. (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. II, S. 97.