BLKÖ:Sermage von Szomszédvár und Medvedgrad, die Grafen, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 34 (1877), ab Seite: 152. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sermage von Szomszédvár und Medvedgrad, die Grafen, Genealogie|34|152|}}

Zur Genealogie der Grafen Sermage von Szomszédvár und Medvedgrad. Die Sermage sind eine französische Familie, deren Stammschloß Gy unweit Besançon im französischen Departement des Doubs gelegen war. Der Nachweis der älteren genealogischen Aufeinanderfolge der einzelnen Sproßen dieses Geschlechtes ist ob mangelnden Daten unmöglich. Der Erste, den die Familie selbst als einen Ahnen ihres Hauses bezeichnet, ist Jean de Sermage, welcher am 8. Mai 1570 das Doctorat der Rechte auf der Universität zu Dole, einer Stadt im Jura, erhielt. Ein Jahrhundert später spaltete sich die Familie in zwei Zweige, deren Stifter die Brüder Claude François und Pierre sein sollen. Claude François wäre so der Stifter der älteren, noch in Frankreich fortblühenden Linie, während von Pierre die heutige österreichische Linie begründet worden sein soll. Andere genealogische Nachweise, so Kneschke’s „Allgemeines deutsches Adelslexikon“ und Desselben „Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart“ (Bd. III, S. 367) leiten die österreichische Linie von Johann von Sermage (gest. 1626) und Margarethe von Bernard ab, von deren Nachkommen (siehe die Stammtafel) sich in sechster Generation drei Linien abzweigen, von drei Söhnen des Grafen Peter S. nämlich von Peter Johann, Franz und Moriz, gestiftet. Während die von Peter Johann und von Moriz gestifteten Linien noch zur Stunde blühen, ist die von Franz begründete bereits in seiner Tochter Franziska vermälten Karl Graf Festetics erloschen. Die Stammesfolge der einzelnen Generationen und Linien, sowie der heutige Familienstand sind aus der Stammtafel ersichtlich. Den Adel brachte die Familie schon aus Frankreich mit, wo ihr in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Baronat von König Ludwig XIII. verliehen worden sein soll, worauf von Seite des deutschen Kaisers Leopold I. im Jahre 1689 die Erhebung in den Grafenstand erfolgt wäre. Nach anderen Angaben, welche wohl auch die richtigen sein werden, erwarb Peter Joseph, welcher durch seine Heirath – wovon gleich weiter unten die Rede, sein wird – bedeutenden ungarischen Grundbesitz erhielt, mit Diplom vom 9. December 1720 von Kaiser Karl VI. den ungarischen Freiherrnstand und sein Sohn Peter Anton mit Diplom vom 9. December 1749 von Kaiser Franz I. Stephan den Grafenstand. Mit diesen Angaben stimmen auch jene von Iván Nagy in seinem ungarischen Adelslexikon (Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, Bd. X, S. 162) überein. Der obengenannte Peter Joseph, ein Sohn Franzens Sermage und Theresens de Montaine, n. A. aber der Jeanne Denise de Montagne, kam zu Anbeginn des 18. Jahrhunderts nach Ungarn, heirathete daselbst Juliane Freiin von Mocson[WS 1], welche von ihrer Mutter Judith geborenen Gräfin Czikuliny de Szomszédvár die Herrschaften Szomszédvár und Medwedgrad, nach welchen die Sermage sich noch heut benennen, erbte. Graf Peter, welcher auch Besitzungen in Steiermark besaß, erhielt am 31. März 1770 die steierische Landmannschaft. Die in Ungarn reich begüterte Familie besitzt einen großen Theil der Güter, welche vormals das nun erloschene Geschlecht der berühmten Grafen Zrinyi besessen hatte. Durch Heirathen steht die Familie mit den ersten Adelsgeschlechtern Ungarns, Croatiens und auch Deutschösterreichs in verwandtschaftlichen Beziehungen, so seien nur genannt die ungarischen Geschlechter: Festetics, Keglevich, Erdödy, Csáky, Nadasdy, Zichy, die croatischen Draskovich, Ozegovich, die deutschen Schlippenbach, Hackelberg, Liechtenstein, Breßler u. A.

[142a] [WS 2]
Stammtafel der Grafen Sermage von Szomszédvár und Medvedgrád.
Johann
† 1626.
Margarethe de Bernard.
Anton
Franziska de Mariotti.
Johann Baptist
Julie de Thesne.
Franz
Therese de Montaigne,
n. A. Jeanne Denise de Montagne.
Peter Joseph
1720 Freiherr.
Julianne Freiin von Mocson.
Peter Troyllo
1749 Graf.
1) Maria Maximiliana Gräfin
Szaczinska, n. A. Raczyńska.
2) Josephine Gräfin Draskovich.
Peter Johann Nepomuk [3]
geb. 1746, † 11. November 1804.
1) Josepha Gräfin Keglevich.
2) Katharina Gräfin Nádasdy.
Franz
† 1807,
1) Maria Gräfin Erdödy.
2) Therese Gräfin Zichy.
Joseph [S. 150][WS 3]
geb. 10. Mai 1759,
† 3., n. A. 7. Juni 1833,
Agramer Domherr.
Moriz
† 1812.
Amalie Gräfin Sermage
geb. 29. Mai 1780.
Franziska
geb 1797,
vm. Karl Graf Festetich.
Dionys
geb. 1801.
Rosa Gräfin Csáky
geb. 1803.
Karoline
geb. 1806,
vm. von Kirschofer.
Henriette
geb. 15. März 1811,
vm. Ernst Graf Schlippenbach.
Albertine
geb. 1843.
†.
Ludwig
geb. 8. Mai 1771,
† 3. Februar 1837,
Anna von Novoszel
† 14. Mai 1860.
Amalie
geb. 29. Mai 1780,
vm. Moriz Graf Sermage, † 1812.
Heinrich
geb. 1775,
† 17. April 1832.
Regina Gräfin Orssich von Szlavctics.
Karl Johann Peter [S. 150]
geb. 24. Februar 1793,
† 13, August 1851.
Maria Louise Christine Gräfin
Breßler
geb. 1804,
wiedervermälte Johann Freiherr
von Sallaba.
Richard [6]
geb. 27. August 1831.
Franziska Gräfin Wurmbrand
geb. 6. October 1839.
Arthur [7]
geb. 18. August 1839.
Aloisia
geb. 12. August
1808.
Franziska
geb. 1809,
vm. Karl
von Jolacic.
Johanna
geb. 13. December 1816,
vm. von Ozgevich.
Donata
geb. 2. Juni
1826.
Ernestine
geb. 1806.
Otto [5]
geb. 1810,
† 21./23 April 1877.
Alexandrine
geb. 12. August 1864.
Pauline
geb. 2. December
1822.
Alfred Troyllo [4]
geb. 27. August 1824.
Elisabeth Gräfin von Breßler
geb. 14. August 1832.
Koloman Troyllo
geb. 24. Mai 1827,
† 11. Mai 1856.
Maria
geb. 6. December 1830,
vm. Friedrich Heinrich
Frh. von und zu Weichs-
Glon.
Gabriele
geb. 9. April 1832,
vm. Rudolph Freih.
von Hackelberg.
Clara
geb. 19. September 1836,
vm. Rudolph Fürst Liechtenstein.
Elisabeth Rudolphine
geb. 4. Juli 1858.

[1]


  1. Die in den Klammern [ ] befindlichen Zahlen weisen auf die kürzeren Biographien, welche sich auf S. 152–153 (Nr. 1–7) befinden, wenn aber ein S. voransteht, auf die Seitenzahl, auf welcher die ausführlichere Lebensbeschreibung des Betreffenden steht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Moscon.
  2. In der Vorlage ohne Seitenzahl.
  3. Vorlage: S. 153.