BLKÖ:Seltzam, Melchior

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 34 (1877), ab Seite: 70. (Quelle)
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Seltzam, Melchior (Architecturmaler und Kupferstecher, geb. in Wien im Jahre 1778, gest. ebenda 30. December 1821). Ueber den Lebensgang dieses Künstlers ist nichts bekannt. In den Jahren 1816 und 1820 hat er in der Akademie der Künste bei St. Anna ausgestellt, u. z. im Jahre 1816: „Innere Ansichten der Stephanskirche“, zwei Oelgemälde; – „Ein Gefängniss“, zwei Ansichten, gleichfalls Oelgemälde, und im Jahre 1820: „Ansicht der Freiung mit der Schottenkirche in Wien“, zwei verschiedene Ansichten, beide nach Canaletto und mit Wasserfarben gemalt; – „Innere Ansicht der Augustinerkirche in Wien“, Oelbild; – „Die biblische Parabel vom gefundenen Groschen“, Oelbild. Das ist alles, was von den Arbeiten dieses Künstlers bekannt ist. Das obige Geburtsdatum 1778 gibt Patuzzi in seinem Verzeichnisse der Maler an, welche zu Ende seiner „Geschichte Oesterreichs“, S. 335–345, abgedruckt steht. Er nennt ihn auch [71] „Kupferstecher“. Nagler in seinem „Künstler-Lexikon“ läßt ihn 17 Jahre später, 1795, geboren sein, nennt ihn einen Maler aus Wien, der an der Kunst-Akademie dieser Stadt sich herangebildet und architektonische Darstellungen gemalt hat, die großes Lob verdienen. Seiner Eigenschaft als Kupferstecher gedenkt er nicht. Dlabacz aber in seinem „Allgemeinen historischen Künstler-Lexikon für Böhmen u. s. w.“, denkt im III. Bande, Sp. 109, eines Kupferstechers J. Selzam (sic.), der auf einem Buchdruckerwappen der Sophie Rosenmüller’schen Buchdruckerei in Prag unterschrieben erscheint, welches in Kupfer gestochene Duodezblatt „J. Selzam sc.“ bezeichnet ist. Ob der Wiener Architecturmaler Melchior Seltzam von dem Prager Kupferstecher J. Selzam und beide vielleicht von den Nürnberger Formschneidern C. Seltzam und Martin Seltzam, welche Beide im 18. Jahrhundert in Nürnberg arbeiteten, ihre Abstammung ableiten, läßt sich nicht bestimmen.

Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste zu St. Anna in Wien (8°.) 1816, S. 23, Nr. 130 u. 131; S. 24, Nr. 145 u. 151; 1820, S. 10, Nr. 2; S. 12, Nr. 31; S. 15, Nr. 70; S. 22, Nr. 218. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVI, S. 233.