BLKÖ:Schwerdling, Johann Nepomuk
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 32 (1876), ab Seite: 376. (Quelle) | |||
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[377] – „Abhandlung über die Bildung des jungen Clerus und Ertheilung der Weihen“ (ebd. 178.); – „Weltgeschichte in Bildern von der Schöpfung der Welt bis zum Kaiser August“, 4 Bde. (ebd. 178.), nach Einigen bestünde dieses Werk aus 4 Bänden Kupfern und 2 Bändchen Text; – „Erzählungen für Kinder“, 3 Bdchn. (ebd. 178.); – „Praktische Anwendung aller k. k. Verordnungen in geistlichen Sachen (publico ecclesiasticis) vom Antritte der Regierung weil. Maria Theresia bis 1. Mai 1788“ (Wien 1788, 8°.); – „wie oben ... vom Antritte der Regierung weil. Maria Theresia bis 1. Jänner 1790“. 4 Theile (ebd. 1790, 8°.); – „Alphabetisches Hand-Lexikon aller k. k. Verordnungen in geistlichen Sachen vom Antritte der Regierung weil. Maria Theresia bis 3. Jänner 1790“ (ebd. 1790, 8°.); – „Trauerrede auf Leopold den Zweyten, römischen Kaiser“ (Cilli 1792, 8°.); – „Praktische Anwendung aller u. s. w. unter der Regierung weil. ... Leopold’s II. in geistlichen Sachen ... ergangenen Verordnungen“, 5 Bände (ebd. 1793, 8°.); – „Waldscenen und Naturschönheiten“ (Agram 1794, 8°.), nicht auf dem Titelblatte, unter der Dedication steht sein Name; – „Trauerrede auf Kaiser Joseph II.“ (ebd. 1790, 8°.); – „Predigten auf alle Sonntage des Jahres“. 2 Bde. (Krems 1806; 2. Aufl. 1827, 8°.); – „Was haben die Seelsorger der kais. österr. Staaten nach dem allgem. bürgerlichen Gesetzbuche in Ehesachen zu beobachten“ (Linz 1812; 2. Aufl. 1817; 3. Aufl. 1828, 8°.); – „Praktische Anwendung aller unter der Regierung Franz I. ergangenen Verordnungen in geistlichen Sachen“, 8 Bände (Wien 1816–1829), die ganze Sammlung der Gesetze in geistlichen Sachen von der Kaiserin Maria Theresia an bis in die letzten Regierungsjahre des Kaisers Franz, welche S. herausgegeben hat, umfaßt 18 Bände und ist heute noch von mehr als antiquarischem Werthe, da überhaupt in dieser Richtung keine andere Sammlung besteht; – „Inbegriff der k. k. Verordnungen, welche vom Jahre 1740 bis 1813 in Absicht auf die Gesundheit und das Leben der Menschen und Thiere ergingen“, 2 Bde. (Linz 1815, 8°.), eine vom culturhistorischen Gesichtspuncte interessante, gleichfalls vereinzelt stehende Sammlung; – „Vollständige Lehre der heiligen Schrift über die Pflichten in häuslichen Verhältnissen“. 2 Bdchn. (Linz 1815), davon sind die Lehre von den Pflichten der Herren und Frauen – der Dienstleute – der Kinder gegen ihre Eltern und Geschwister – der Schwiegereltern und Schwiegerkinder – und der Unverheiratheten weiblichen Geschlechts, im nämlichen Jahre in Sonderausgaben erschienen; – „Glaubenslehre“, 1 Bdchn. (Linz 1817, 8°.); – „Praktische Anwendung der heil. Schrift des alten und neuen Testaments“, 14 Bände in 27 Heften (ebd. 1817–1827, 8°.), ein prächtiges Werk, das nur eine neue Bearbeitung verdient; – „Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg“ (Linz 1830, Feichtinger, mit 3 Stammtafeln, darunter 1 color. und in gr. Fol.), eine ungemein fleißige, zunächst als Quellenmaterial benützbare Arbeit mit kürzeren und längeren Nachrichten über 439 Sproßen dieses berühmten Geschlechtes. Eine ausführlichere Darstellung dieses nach so vielen Seiten nutzreich und verdienstlich thätigen Priesterlebens wäre noch immer eine verdienstliche Arbeit und ein dankbarer Stoff für eine theologische Zeitschrift. In Oberösterreich lebt S.’s Andenken heute noch nach einem halben Jahrhunderte. Die Bauern von Efferding, deren Seelenhirt er nahezu 15 Jahre (von 1798–1811) gewesen, [378] wissen noch immer von dem trefflichen Pfarrer zu berichten, der in der großen Theuerung, als der Metzen Korn von 14 auf 24 Gulden gestiegen war, seinen ganzen, nicht unbeträchtlichen Vorrath um den vorigen Preis seiner Gemeinde hintangab.
Schwerdling, Johann Nepomuk (gelehrter Theolog, geb. zu Wien am 16. Juni 1758, gest. zu Linz am 19. Februar 1833). Die philosophischen, juridischen und theologischen Studien beendete er an der Wiener Hochschule, an welcher er auch im Jahre 1815 den juridischen Doctorgrad erhielt. Im Jahre 1779 trat er in das Stift der regulirten Chorherren zum h. Augustin in St. Pölten, erlangte in demselben im Jahre 1783, ein Jahr vor Aufhebung des Stiftes, die Priesterweihe, worauf er als Curat an der Hauptpfarrkirche in Wiener-Neustadt angestellt wurde. Im Jahre 1788 wurde er Ehrendomherr von Königgrätz, ging im Jahre 1790 nach Agram, wo ihn der Bischof daselbst zu seinem Secretär ernannt hatte, aber schon im October genannten Jahres erfolgte seine Ernennung zum Professor der Pastoral- und Moral-Theologie an der königlichen Akademie zu Agram, wo er im folgenden Jahre auch deutscher Prediger an der dortigen Kathedrale wurde. Im Jahre 1798 zum Stadtpfarrer in Efferding in Oberösterreich ernannt, berief ihn im Jahre 1811 der Bischof von Linz als Consistorialkanzler unmittelbar in seine Nähe, worauf er Domherr an der Kathedrale, Consistorialrath daselbst, dann obderennsischer Regierungsrath und Referent in geistlichen Sachen wurde. Nach einigen Jahren, in Würdigung seiner verdienstlichen Wirksamkeit bei der obderennsischen Regierung, als Regierungsrath jubilirt, starb er zu Linz im Alter von 75 Jahren. S. hat als Schriftsteller in mancherlei Richtungen erfolgreich gewirkt. Die Titel seiner Schriften sind: „Katechetischer Unterricht von den Pflichten gegen den Landesfürsten“ (Wien 178.), unter dem Pseudonym seines Namens-Anagramms Gschwindler,- Quandt (Joh. Christoph), Nekrolog (Linz 1833). – Kehrein (Joseph), Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhundert (Zürch, Stuttgart und Würzburg 1870, Leo Wörl, gr. 8°.) Bd. II, S. 139. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. Fr. Voigt, kl. 8°.) XI. Jahrgang (1833), S. 129, Nr. 62. – Oesterreichisches Archiv für Geschichte u. s. w. (Fortsetzung des Hormayr’schen), Herausg. von Riedler (Wien, 4°.) Jahrg. 1833. S. 531. – Oesterreichischer Zuschauer, herausg. von J. S. Ebersberg (Wien, gr. 8°.) 1838, Bd. II, S. 736, im „Rückblick in die Vergangenheit“.