Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 30 (1875), ab Seite: 27. (Quelle)
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Schindlöcker, Philipp (Violoncell-Virtuose, geb. zu Mons im Hennegau 25. October 1753, gest. zu Wien 16. April 1827). Seine Abstammung von „der uralten steirischen Familie der Schindelegger“, wie Gaßner meldet, wollen wir dahingestellt sein lassen. Er ist ein Oheim des Kammermusicus Wolfgang S. [siehe den Folgenden] und erhielt im Jahre 1795, damals bereits 42 Jahre alt, die Anstellung als Solospieler im k. k. Hoftheater-Orchester. Im Jahre 1798 erhielt er denselben Posten am Domchor zu St. Stephan. Am 1. Juli 1806 wurde er als Violoncellist an der k. k. Hofcapelle mit der gleichzeitigen Ernennung zum kaiserlichen Kammermusiker, angestellt. Bis zum Jahre 1811 blieb er im activen Dienste, von da ab wirkte er nur mehr als Lehrer und der berühmte Violoncell-Virtuose und Componist Joseph Merk [Bd. XVII, S. 396] war einer seiner Schüler. S. starb im Alter von 74 Jahren, und in seinem Nachlasse befanden sich handschriftliche Concerte, Serenaden, Variationen und verschiedene brillante Solostücke für das Violoncell. Ein paar dieser Compositionen stehen in Träg’s Musik-Kataloge, und zwar ein „Concerto a Vc. princip. [28] con 11 Strom. accomp.“, – eine „Sonata a Vc. e B.“ und ein „Rondo a Vc. e B.“. S. galt seiner Zeit, um 1796 für den größten Meister auf dem Violoncell. –