BLKÖ:Schiavone, auch Schiavoni, Künstlerfamilie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 29 (1875), ab Seite: 253. (Quelle) | |||
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Felix Schiavoni [s. d. S. 254] ist, sich als Nachkommen des ersten Künstlers dieses Namens, Andreas Schiavone, nach seinem Familiennamen Medola, slavisch Medulić (geb. zu Sebenico in Dalmatien 1522, gest. 1582), betrachtet. Hier folgt nur eine Uebersicht aller Künstler, die sich Schiavone und dann jener, die sich Schiavoni schrieben. Es sind: außer dem schon genannten Andreas Sch. noch folgende Schiavone: Augustin, n. A. Anton, Maler, lebte um 1555; – Dominik, Intarsienmaler, lebte 1500–1535; – Gregor, Maler, einer der bedeutenderen Künstler dieses Geschlechtes, lebte 1430–1511, dessen die bedeutenderen italienischen Kunsthistoriker, wie Brandolese, Lanzi, Morelli, Moschini, Rosini, Ticozzi, Zani, Zanotto u. A., mehr oder minder ausführlich gedenken; – Johann, genannt Schiavone da Carso, Maler, um 1550–1561; – Juraj (Georg), Majolicamaler,um 1530; – Lucas, Maler, lebte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts; – Michael, dessen Lebensskizze S. 252 u. 253 mitgetheilt wurde; – Michael Angelus, Bildhauer, 1470–1534; – Nikolaus, genannt Schiavone dall’Arca, berühmter Bildhauer des 15. Jahrhunderts, gest. zu Bologna 2. März 1494; – Paul, Maler, lebte um 1440; – Stephan, Töpfer- und Majolikenmaler, um 1504, und noch mehrere Andere, die unter anderen Namen, als: Dalmatin, Statilić, Vranjanin, Rovinjanin u. s. w. bekannt geworden sind. Die unter dem Namen Schiavoni bekannt gewordenen Künstler gehören der Gegenwart an und geschieht ihrer in den folgenden Artikeln: Felix, Johann, Natalis, Karoline und Julie ausführlichere Erwähnung. Quellen über sämmtliche Künstler beider Schreibweisen sind: Nagler’s [254] Neues allgemeines Künstler-Lexikon , Bd. XV, S. 206–210 u. S. 212–216, und Iván Kukuljević-Sakcinski’s Lexikon südslavischer Künstler (Slovnik umjetnikah jugoslavenskih) (Agram 1860, gr. 8°.), wo auf S. 400–414 dieses Künstlergeschlecht ausführlich geschildert und bei den wichtigeren Gliedern auch ein großer Quellenapparat beigefügt wird. – Alexander Patuzzi in seiner „Geschichte Oesterreichs“ (Wien, Wenedikt, schm. 4°.) gedenkt Bd. II, S. 342, noch eines Porträtmalers Peter Schiavoni, der in den Zwanziger-Jahren in Wien malte. In welchem verwandtschaftlichen Verhältnisse er zu den folgenden Felix, Johann und Natalis steht, ist nicht bekannt.
Die Schiavone, die bald mit e, bald wieder mit i (Schiavoni) geschrieben erscheinen, sind eine große, in Oberitalien und in den südslavischen Ländern stark verbreitete und durch zahlreiche Kunstwerke vertretene Künstlerfamilie, deren genealogischer Zusammenhang nicht zu erweisen ist, während die heutige, in Venedig ansässige Künstlerfamilie Schiavoni, deren Haupt zur Stunde