Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schönach, Alois
Band: 31 (1876), ab Seite: 118. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Schönau in Wikidata
GND-Eintrag: 142446912, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schönau, Johann|31|118|}}

Schönau, Johann (Schauspieler und Fachschriftsteller, geb. zu Wien um das Jahr 1815). Beendete in Wien die philosophischen und juridischen Studien und arbeitete dann in der Kanzlei eines Advocaten. Da es ihm in dieser Stellung nicht behagte, ging er zur Bühne und begann seine theatralische Laufbahn im komischen Fache im Hietzinger Theater. Von da begab er sich nach Preßburg und im Jahre 1840 gastirte er im Theater in der Leopoldstadt als Knieriem in Nestroy’s „Lumpacivagabundus“, ein Wagniß, so lange der unerreichte Darsteller dieser Rolle, Nestroy, lebte und sie selbst spielte, das nicht zu S.’s Vortheil ausschlug. Von 1844 bis 1850 war S. an der Gratzer Bühne thätig und als Darsteller von Charakterrollen ein beliebtes Mitglied. Von Gratz kam S. in das von Megerle dirigirte Josephstädter Theater in Wien, wo er wohl über hundert Male in dem damaligen [119] Zugstücke: „Der letzte Zwanziger“, von Nikola, auftrat. In den letzten zwanzig Jahren war S. fast ununterbrochen in Pesth engagirt und gehörte neben Gäde und Tomaselli zu den Lieblingen des Publicums. Er ist noch zur Stunde Mitglied des Pesther deutschen Theaters. S. versuchte sich auch wiederholt auf dramatischem Gebiete, so schrieb er: „Weinberls Ehestandsleiden“, als zweiter Theil des Nestroy’schen „Jux“, eine Posse, welche im Jahre 1846 unter dem Titel: „Kein Jux“, in einer Bearbeitung von Grois im Leopoldstädter Theater zur Darstellung kam; – ferner folgende, im Josephstädter Theater gegebene Stücke: „Briefträger und Laternenanzünder“ (1846); – „Tugend und Schönheit“ (1850); – „Mein Frack ist im Versatzamt“ (1853); – „Undank“ (1853), wohl identisch mit dem zehn Jahre später im Wiener Thalia-Theater gegebenen Lebensbilde: „Ein seelenguter Mensch, oder Undank ist der Welt Lohn“ desselben Verfassers, und „Ein Wiener Dienstmann“, Posse in 1 Act (1865).

Handschriftliche Vormerkungen. – Notizen des Herrn J. Wimmer.