BLKÖ:Schögler, Michael
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 31 (1876), ab Seite: 87. (Quelle) | |||
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Gottfried Ritter von Leitner [Bd. XIV, S. 344]. Auf seinem Posten als Lehrer wirkte er ebenso wohl in den gewöhnlichen Lehrstunden, als bei Errichtung der Sonntags-Wiederholungsschule in derselben [88] und in den Vorbereitungsclassen der Handelsschule, in beiden letzteren unentgeltlich, auf die ersprießlichste Weise. Sein Wirken wurde wiederholt anerkannt, im Jahre 1824 durch Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Stadt Gratz, 1841 durch Wahl zum Ehrenmitgliede des steirischen Industrie- und Gewerbevereins, und als er nach 42 Jahren im Jahre 1851 jubilirt wurde, durch Verleihung der goldenen Civil-Verdienstmedaille. Seine übrigen Verdienste sind die Errichtung einer bleibenden Gemeindeschule in seinem Heimatsorte, ein Gedanke, den er, bereits als Schulknabe gefaßt, endlich als Greis ausgeführt hatte; die Erbauung des St. Michaelskirchleins in nächster Nähe seines Geburtsortes und seine Förderung auf landwirthschaftlichem Gebiete, da er als Ausschuß der Bezirke Vasoldsberg und der Pfarreien St. Marein und Restelbach so ersprießlich zur Hebung der Agronomie wirkte, daß ihm in der 40. allgemeinen Versammlung der Landwirthschaftsgesellschaft im Ma! 1863 die große Gesellschafts-Medaille zuerkannt wurde. Die Bahre des im hohen Alter von 85 Jahren Verstorbenen umstanden ein Sohn, sechs Enkel, sieben Urenkel und Tausende seiner Freunde und Schüler, in deren Herzen er die ersten Keime der Bildung gelegt.
Schögler, Michael (Schulmann, geb. zu Krummegg in Steiermark am 26. September 1780, gest. zu Gratz am 23. Mai 1865). Der Sohn schlichter Landleute; der Vater starb, als Michael erst sieben Jahre zählte, die Obsorge seiner ersten Erziehung lastete nunmehr auf der frommen Mutter, die das Möglichste that. Mit welchen Hindernissen S. zu kämpfen gehabt, bis es ihm im Alter von 21 Jahren gelang, den Pflug mit den Büchern zu vertauschen, dieß berichtet ausführlich sein in der Quelle genannter Biograph. Auf einer Buckelkraxe seine ganze Habe selbst tragend, betrat er im Jahre 1805 die Landeshauptstadt. Durch Unterrichtertheilen, von der Unterstützung wohlwollender Menschenfreunde und dadurch, daß er während der französischen Invasion für Andere Bürgerwehrdienste that, ward es ihm möglich, die Studien fortzusetzen. Da, im Jahre 1807, als er sich eben mit dem Gedanken trug, Geistlicher zu werden, bot sich ihm die Gelegenheit dar, eine vermögende Witwe, deren Sohne er Privatunterricht ertheilte, zu ehelichen. Auf den zustimmenden Rath seiner Freunde that er diesen Schritt und wendete sich nunmehr dem Lehramte zu, wurde im Mai 1808 Supplent an der k. k. Musterhauptschule und an der Pfarrschule zu Mariahilf in Gratz und im folgenden Jahre Lehrer an ersterer. Durch das Finanzpatent vom 20. Februar 1811 verlor S.’s Gattin fast ihr ganzes, nicht unbeträchtliches Vermögen und er selbst mußte an seinem Gehalte große Einbuße erleiden. Aber in seiner Noth verlor S. nicht seine Energie; er half sich, indem er Kostzöglinge hielt. Einer derselben war- Tagespost (Gratzer Localblatt, kl. Fol.) 1865, Nr. 10, Beilage: „Nekrolog“, von Oberlandesgerichtsrath Dr. Dölzer.