BLKÖ:Sapieha, Kasimir Paul Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sapieha, Leo
Band: 28 (1874), ab Seite: 239. (Quelle)
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15. Kasimir Paul Johann S. (gest. zu Grodno im Jahre 1720), von der Siewierski’schen Linie; der älteste Sohn des Wojwoden von Wilna, Paul Johann [S. 240, Nr. 21], war von 1663 bis 1670 lithauischer Hofschatzmeister, 1671 Wojwode von Polock, 1676 Starost von Zmujdzk und seit 1682 Wojwode von Wilna und Großhetman von Lithauen. Er diente unter vier Königen im Felde und im Rathe des Königs. Als Hetman des lithauischen Heerbanns focht er in Ungarn, in der Walachei, bei Budziak und Kamieniec Podolski unter Johann III. und ging auf eigene Kosten als Gesandter August’s II. nach Moskau. Während die Schmeichler des Hauses Sapieha seine Tugenden nicht genug zu preisen wissen, nennt ihn sein Zeitgenoß Otwinowski einen hochmüthigen, heftigen, bei dem Adel Lithauens wenig beliebten Edelmann. Am bekanntesten wurde er durch seine traurigen Zwistigkeiten mit Constantin Brzostowski, Bischof von Wilna, durch welche Lithauen in einen unglückseligen Bürgerkrieg verwickelt wurde und aus welchem Anlasse er zwei Schriften: „Enucleatio nullitatis excommunicationis ratione praetensae devastationis ecclesiarum bonorumque Dioecesis Vilnensis publicatae a. D. 1695“ (Wilna, Fol.) und „Manifest Bogu a swiatu do powszechnej wladomości podany“, d. i. Manifest, Gott und der Welt zur allgemeinen Kenntniß vorgelegt (1699, Fol.) herausgab. –