Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 176. (Quelle)
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Samuel, Alois (gelehrter Theolog, geb. zu Gödöllö im Pesther Comitate Ungarns 1. Mai 1804). Nach beendigten Vorbereitungsstudien begann er das Studium der Theologie und erlangte am 19. December 1829 zu Gran die Priesterweihe. Nun trat er in die Seelsorge und war in dieser zuerst in Komorn und dann an anderen Orten thätig, worauf er seine Bestimmung nach Pesth in die innere Stadt erhielt. Im März 1835 wurde er Pfarrer zu St. Rochus, im September 1840 in der Josephs-Vorstadt und 1843 stellvertretender Dechant des Pesth-Ofener Bezirkes. Im Jahre 1846 zum Stadtpfarrer von Pesth ernannt, wurde er zugleich Titularpropst zur h. Jungfrau von Majki und Vicedechant. Die Nachwehen der 1848er Revolution veranlaßten ihn, im Jahre 1849 die Dechantstelle und im Jahre 1850 das Stadtpfarramt niederzulegen und sich mit seinem Propsttitel ganz in die Einsamkeit zurückzuziehen. S. war ein ausgezeichneter Homilet und einige seiner Kanzelvorträge in ungarischer Sprache, welche er in Pesth und Wien in den Jahren 1843 und 1845 gehalten, [177] sind im Drucke erschienen. Als in Pesth die barmherzigen Schwestern eingeführt wurden, schrieb S. als Secretär des mit der Durchführung dieser Angelegenheit betrauten Ausschusses das Werk: „Az irgalmas nők“, d. i. Die barmherzigen Frauen, das auf Kosten des damaligen Fürst-Primas und Erzbischofs Joseph Kopacsy [Bd. XII, S. 419] in Pesth gedruckt wurde. Auch sonst noch war S. auf theologischem Gebiete in verschiedenen Fachblättern schriftstellerisch thätig.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 400.