Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Saghi, Alexander
Nächster>>>
Saidan
Band: 28 (1874), ab Seite: 71. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Kaspar Sagner in der Wikipedia
Kaspar Sagner in Wikidata
GND-Eintrag: 135821045, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sagner, Kaspar|28|71|}}

Sagner, Kaspar (gelehrter Jesuit, geb. zu Neumark in Schlesien 9. Mai 1721, gest. zu Prag 10., n. A. 17. Jänner 1781). Im Jahre 1737, damals 16 Jahre alt, trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er sofort im Lehramte verwendet wurde. Zehn Jahre versah er dasselbe und trug Grammatik, Mathematik[WS 1] und philosophische Disciplinen vor. Nun folgte er, um 1747, einem Rufe nach Madrid, um dort am königlichen Collegium Mathematik vorzutragen. [72] Nachdem er fünf Jahre in dieser Stellung verblieben, kehrte er nach Prag zurück und fungirte zunächst vier Jahre als Decan der philosophischen Facultät. Nun hatte er das Doctorat der Theologie erlangt und las öffentlich über das canonische Recht. Nach Aufhebung der Gesellschaft Jesu wurde er Präses des Seminars bei St. Wenzel in Prag, welche Stelle er bis an sein im Alter von 60 Jahren erfolgtes Lebensende versah. Die Titel der von ihm herausgegebenen Schriften sind: „Institutiones philosophicae ex probatis Veterum Recentiorumque sententiis adornatae ... Pars I. complectens Logicam; Pars II. Metaphysicam; Pars III. Physicam“ (Pragae 1755–1758, 8°.), dieses Werk wurde noch zweimal zu Prag und einmal zu Piacenza aufgelegt; – „Dissertatio de Ortu stratorum telluris et ratione, qua corpora marina in loca mediterranea translata sunt“ (Pragae 1755) 8°.); – „Dissertatio de pabulo ignis“ (ibid. 1756, 8°.). Noch ist von ihm eine Abhandlung, auch in lateinischer Sprache, über die Ursache des Erdbebens (Discursus de terrae motus causa) als gedruckt angeführt, aber weder Druckort noch Jahr sind angegeben.

Lichtenberg (Ludw. Chr.), Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte (Gotha 1784 u. f.) Bd. I. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, Joh. Ambr. Barth, 8°.) Bd. II, Sp. 734. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808, Gerhard Fleischer d. J., 8°.) Bd. XII, S. 14 [nach diesem und anderen Quellen gest. am 17., nach Lichtenberg schon am 10. Jänner). – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Trattnern, 8°.) I. Bds. 2. Stück, S. 76. – Pelzel (Franz Martin), Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten von Anfang der Gesellschaft bis auf gegenwärtige Zeit (Prag 1786, 8°.) S. 244.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Mathemathik.