BLKÖ:Rossich, Georg Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rossi, Lauro
Band: 27 (1874), ab Seite: 82. (Quelle)
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Rossich, Georg Freiherr von (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Czetowich im Szluiner Grenzbezirke im Jahre 1755, gest. zu Fiume 14. September 1838). Der Sohn eines Grenzers aus dem Szluiner Bezirke. In den Grenzschulen soldatisch herangebildet, trat er bei Ausbruch des bayerischen [83] Erbfolgekrieges in die kaiserliche Armee als Gemeiner ein und wurde in einigen Jahren zum Officier befördert. Im Feldzuge des Jahres 1794 befand sich Rossich als Oberlieutenant im Hauptquartiere des Feldzeugmeisters Grafen Wallis dem Generalstabe zugetheilt. Am 21. December g. J. feierte R. im Treffen bei Dego seinen Ehrentag. Drei Tapferkeits-Zeugnisse, jenes des Feldmarschall-Lieutenants Grafen von Mels-Colloredo ddo. 4. October 1794, des General-Majors Grafen von Türkheim ddo. 29. September 1794 und der Officiere, die in dieser Affaire mitgefochten, vom nämlichen Datum, bestätigen einmüthig, daß, als der rechte Flügel der Unseren bereits umgangen und die croatischen Bataillone vom Feinde bereits zum Weichen gebracht waren, Rossich aus eigenem Antriebe mit einer Truppenabtheilung auf ihm bekannten Seitenwegen dem Feinde in die Flanke fiel und mit den ihm vom commandirenden General zugewiesenen zwei Bataillons, nämlich einem Bataillon von Erzherzog Anton-Infanterie und einem Bataillon Szluiner, so geschickt zu operiren verstand, daß der im Rücken und Flanke angegriffene, weit überlegene Gegner von der Offensive zur Defensive greifen und sein Vorhaben weiter gegen Pianu, wo unsere Vorrathsmagazine sich befanden, vorzurücken aufgeben mußte. Dadurch wurden ebensowohl unsere Verpflegsmagazine gerettet, als auch das feindliche Vorhaben, unserer Armee in den Rücken zu fallen, vereitelt. Hirtenfeld berichtet nun: daß Rossich für diese Waffenthat, mit Uebergehung der Oberlieutenants-Charge[WS 1], sofort zum Capitän befördert worden sei. Das kann doch wohl nicht so sein, da er in allen drei Tapferkeits-Zeugnissen als Oberlieutenant bezeichnet ist, er also jedenfalls Oberlieutenant war. Noch wohnte R. der Belagerung von Mantua bei, wo er im Juli 1795 schwer verwundet wurde. Für seine Waffenthat bei Dego wurde er in der 42. Promotion (vom 11. Mai 1796) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Seiner vielen Wunden wegen konnte R. in der activen Armee nicht lange mehr dienen, und bewarb sich um eine Friedensanstellung. So wurde er im Mai 1804 zum Major und Festungscommandanten, im September 1808 zum Commandanten der Costeinizer und Petrinier Landwehr und im Jahre 18153 zum Platzcommandanten in Budua ernannt, aus welcher Anstellung er im Februar 1820 in den Ruhestand übertrat. In diesem starb er im hohen Alter von 82 Jahren. Im Jahre 1797 wurde R., den Statuten des Maria Theresien-Ordens gemäß, in den Freiherrnstand erhoben.

Freiherrnstands-Diplom ddo. 27. December 1797. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 488 u. 1739. – Wappen. Blau und roth quergetheilter Schild. Im oberen blauen Felde ein aus der Theilungslinie aufsteigender vorwärts sehender rothgekleideter goldgeflügelter Engel, der in der ausgestreckten Rechten eine natürliche aufgeblühte Rose an ihrem rechts und links grünbeblätterten Stengel, in der Linken aber einen geöffneten goldenen, die Spitzen aufwärts kehrenden Cirkel hält. Im unteren rothen Felde zeigen sich zwei blanke, in’s Kreuz mit den Spitzen einwärts gelegte Officierssäbel mit goldenen Gefäßen, deren Bügel mit schwarzgoldenen Bändern und davon abhängenden Quasten, sogenannten Portépée, geziert sind. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, worauf ein in’s Visir gestellter goldgekrönter Turnierhelm sich erhebt, aus dessen Krone drei Straußenfedern, die mittlere golden, die rechte blau, die linke roth, emporwallen. Die Helmdecke ist beiderseits golden, rechts blau, links roth unterlegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Oberlieutenans-Charge.