BLKÖ:Wallis, Michael Johann Ignaz Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wallis, Joseph Graf
Band: 52 (1885), ab Seite: 267. (Quelle)
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Wallis, Michael Johann Ignaz Graf, k. k. Feldmarschall, geb. zu Neapel am 4. Jänner 1732, gest. zu Wien 18. December 1798), von der jüngeren Linie. Der zweitgeborene Sohn des Grafen Franz Wenzel aus dessen Ehe mit Maria Rosa Regina Gräfin Thürheim, trat er, erst 16 Jahre alt, in die kaiserliche Armee, machte in derselben den siebenjährigen Krieg 1756–1763 mit [268] und zeichnete sich durch Umsicht und Tapferkeit aus, wurde auch dreimal, einmal darunter tödtlich, verwundet. Noch während des Krieges, im Feldzuge 1758, rückte er zum Obersten, 1763 zum Generalmajor und 1773 zum Feldmarschall-Lieutenant vor. Nach dem 1774 erfolgten Tode seines Vaters verlieh ihm die Kaiserin dessen Regiment Nr. 11. Nach dem bayrischen Erbfolgekriege (1778 und 1779) wurde er an Stelle des verstorbenen Feldzeugmeisters Freiherrn von Ellrichshausen zum commandirenden General in Mähren, 1787 zum Commandanten in Böhmen ernannt, nachdem er in der Zwischenzeit, 1784, zum Feldzeugmeister befördert worden war. Als dann 1789 Graf Hadik im Kriege gegen die Türken das Commando der Hauptarmee übernahm, ward Graf Wallis nach Wien berufen, um des Vorgedachten Stelle als Hofkriegsrathspräsident zu vertreten. Am 9. October 1789 erfolgte seine Ernennung zum Feldmarschall und dann, auf ausdrückliches Ansuchen des erkrankten Feldmarschalls Loudon, seine Absendung zu der gegen die Türken aufgestellten Hauptarmee. Als aber Feldmarschall Loudon eine andere Bestimmung erhielt, übernahm Wallis das Obercommando dieses Heeres. Noch im nämlichen Jahre ernannte der Kaiser den Grafen zum wirklichen Hofkriegsrathspräsidenten, in welche Stelle derselbe auch am 10. December eingesetzt wurde, indem er gleichzeitig die geheime Rathswürde erhielt. 1796 suchte er seiner geschwächten Gesundheit wegen um Enthebung von seinem Posten an, zwei Jahre später ereilte ihn der Tod. Graf Michael Wallis ist unvermält geblieben.

Kunitsch (Michael). Biographien merkwürdiger Männer der österreichischen Monarchie (Grätz 1805, Tanzer, kl. 8°.) Bd. II, S. 95. – Bornschein (Adolph). Oesterreichischer Cornelius Nepos u. s. w. (Wien 1812, kl. 8°.) S. 248. – Megerle v. Mühlfeld (J. G). Memorabilien des österreichischen Kaiserstaates oder Taschenbuch für Rückerinnerung an die merkwürdigsten Ereignisse seit dem Regierungsantritte Sr. Majestät des Kaisers Franz des Ersten, das ist vom 1. März 1792 bis zum Schlusse des achtzehnten Jahrhunderts (Wien 1825,J. P. Sollinger, kl. 8°.) S. 322.