BLKÖ:Türckheim, Karl Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Türk, Franz
Band: 48 (1883), ab Seite: 86. (Quelle)
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Türckheim, Karl Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wien 1743, gest. 13. December 1798). Der Sproß eines alten rheinischen Geschlechtes, wahrscheinlich der Türckheim von Altdorf, worüber Näheres S. 87 die Quellen enthalten. Er diente bereits im siebenjährigen Kriege bei Clerici-Infanterie Nr. 44. Mit Auszeichnung kämpfte er in diesem Regimente bei Hochkirch (13. und 14. October 1758), wo König Friedrich II. von Daun überfallen und geschlagen, und bei Maxen (20. und 21. November 1759), wo der preußische General Fink von den Oesterreichern unter Daun aufgerieben wurde; wohnte der Belagerung von Dresden (Juli 1760) bei und rückte im Laufe des Krieges zum Hauptmanne vor. Im Jahre 1770 zum Major bei Puebla-Infanterie Nr. 26 und 1773 zum Oberstlieutenant in seinem früheren Regimente, damals bereits Gaisruck-Infanterie, befördert, kam er 1777 in gleicher Eigenschaft ins Regiment Nr. 26, damals Feldzeugmeister Riese, zurück, in welchem er im August 1781 zum Obersten ernannt wurde. Als solcher stand er mit zwei Bataillonen seines Regiments während des Türkenkrieges 1788–1790 in der Militärgrenze. Im Jänner 1789 wurde er zum Generalmajor [87] befördert. Als solcher that er sich bei der Belagerung von Belgrad 1789 besonders hervor. Nicht nur überwachte er freiwillig Tag und Nacht auf das eifrigste die Arbeiten in den Tranchéen und traf bei den Arbeiten selbst die zweckmäßigsten und umsichtigsten Verfügungen, sondern zeichnete sich auch bei gefahrvollen Gelegenheiten, woran es nicht fehlte, durch Muth und Tapferkeit aus. Als der Feind am 19. September einen Ausfall unternahm, durch welchen unser linker Flügel von einer Umgehung bedroht wurde, war es General Türckheim, der besonders thätig in das Gefecht eingriff, durch umsichtige Anordnungen die Absichten des Feindes vereitelte, dann während der Belagerung die ersprießlichsten Dienste leistete und jede weitere Gefahr von den Unseren abwendete. Als nach Beendigung des Krieges mit der Pforte. Kaiser Leopold II. ein Capitel des Maria Theresien-Ordens einberief, wurde in der 23. Promotion (vom 19. December 1790), welche der Kaiser in eigener Person abhielt, auch Türckheim mit dem Ritterkreuze ausgezeichnet. Später noch zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, starb er als solcher im Alter von 57 Jahren.

Hirtenfeld (J.),. Der Militär Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 311 und 1734.