BLKÖ:Revertera-Salandra, Friedrich Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Revere, Giuseppe
Band: 25 (1873), ab Seite: 383. (Quelle)
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Revertera-Salandra, Friedrich Graf (Staatsmann, geb. auf seiner bei Linz gelegenen Herrschaft 21. Jänner 1827). Entstammt einer alten, seit längerer Zeit in Oberösterreich ansässigen Familie [vgl. die Quellen S. 384], wo sie [384] die Herrschaften Erlach und Tollet besitzt. Des Grafen Friedrich Vater, Anton Graf Revertera, k. k. Kämmerer und Major in der Armee, ist am 26. Juni 1867 im Alter von 81 Jahren gestorben. Graf Friedrich, für die diplomatische Laufbahn bestimmt, hatte die Rechtsstudien beendet und trat, ehe er in den Dienst im äußeren Amte antrat, im Jahre 1848, damals 21 Jahre alt, in die kaiserliche Armee, mit welcher er als Officier die Feldzüge in Italien und Ungarn mitmachte. Im Jahre 1850 begann er nun die diplomatische Carrière und wurde bei den österreichischen Gesandtschaften zu München, Stuttgart, Stockholm, Paris und St. Petersburg als Secretär und Legationsrath verwendet. In letzterer Stellung versah er nach Abberufung des Grafen Friedrich Thun bis zur Uebernahme der Geschäfte durch den Grafen Guido Thun längere Zeit selbstständig die Gesandtschaftsfunctionen. Nach seiner Vermälung im Mai 1863 ging er auf Reisen und blieb zur Uebernahme eines Gesandtschaftspostens in Disponibilität. Vorher aber übernahm er noch zu Anfang des Jahres 1864 den Posten des österreichischen Civil-Commissärs für Schleswig, den er auch am 9. Februar g. J. antrat und denselben bis zum Herbste versah, nachdem im August d. J. seine Ernennung zum österreichischen Gesandten in St. Petersburg erfolgt war, auf welchem Posten er bis 1869 blieb. An seine Stelle in Schleswig trat der bisherige österreichische Gesandte in Hamburg, Freiherr von Lederer. Der Graf hatte sich in der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit in Schleswig die Sympathien der Bevölkerung zu erwerben verstanden und sah ihn dieselbe von seinem Posten nur ungern scheiden. Die über den jetzt 45 Jahre alten Staatsmann in die Oeffentlichkeit gelangten Mittheilungen schildern ihn als einen nach allen Richtungen gebildeten, besonders in Sprachen und Musik bewanderten Edelmann, durchaus ritterlichen und rechtlichen Sinnes und gänzlich unabhängig durch Denkungsart und ansehnliches Vermögen. Der Graf ist seit dem Jahre 1868 wirklicher geheimer Rath und seit 20. April 1863 vermält mit Fräulein Elisabeth von Buturlin, einer Tochter des Herrn Nikolaus von Buturlin, kais. russischen General-Lieutenants, und dessen Gemalin Elisabeth gebornen Fürstin Scherbatoff. Die Gemalin soll dem Grafen Revertera ein wahrhaft fürstliches Vermögen zugebracht haben.

Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) 1864, Nr. 1100, S. 86. – Didaskalia (Frankfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) 1864, Nr. 51. – Badischer Beobachter 1864., Nr. 47. – Porträte. 1) Holzschnitt in Nr. 1100 der Leipziger Illustrirten Zeitung; – 2) Unterschrift: Graf Reventera (statt Revertera). Nach einer Photographie von F. Brandt. Stich und Druck von Weger in Leipzig (4°.), in der Leipziger Mode-Zeitung.