Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Resti, die Familie
Band: 25 (1873), ab Seite: 322. (Quelle)
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Resti, Giugno (gelehrter Dalmatiner, geb. zu Ragusa 3. Jänner 1755, gest. ebenda 31. März 1814). Aus einer alten, vornehmen Ragusäer Familie, in welcher mehrere Mitglieder die höchsten Würden in der ehemaligen Republik bekleideten und auch außer Landes in hohen Aemtern standen. [Vergleiche die Qu. S. 323.] Giugno Resti erhielt eine sorgfältige Erziehung, welche im Jesuiten-Collegium seiner Vaterstadt vollendet wurde. Frühzeitig – wie dieß bei den wenigen bevorzugten Familien seiner Vaterstadt der Brauch war – dem öffentlichen Dienste sich widmend, saß er bereits im Alter von 18 Jahren im großen Rathe der Republik. Als dann sein Vater starb, bereiste er in Begleitung [323] zweier Oheime Italien, lernte seinen Landsmann, den berühmten Dichter Christoph Stay, kennen; und widmete sich nach seiner Rückkehr anfänglich ausschließlich der Wissenschaft, war aber dann durch 25 Jahre im Dienste der Republik thätig. Im Jahre 1792 wurde er Senator, 1797 Haupt der Republik, welche Stelle er bis zum Einmarsche der Franzosen in Ragusa bekleidete. R. beschäftigte sich mit großer Vorliebe mit den schönen Wissenschaften und der classischen Literatur, er übersetzte Homer, Theokrit, Pindar und Sapho, schrieb selbst Poesien voll Geist und Geschmack, welche der Pater Franz Man. Appendini bald nach Resti’s Tode unter dem Titel: „Junii Antonii comitis de Restiis patritii Ragusini Carmina“ (Patavii 1816, typ. Seminarii, 8°.) herausgab. Auch mit der Geschichte seines Vaterlandes beschäftigte er sich und hinterließ in Handschrift 13 Bücher derselben in italienischer Sprache, welche bis zum Jahre 1451 reichen. In der jetzt bei den Franziskanern in Ragusa untergebrachten Biblioteca di Fra Innocenzo Ciulich. finden sich von Resti in Handschrift aufbewahrt: „Misliljuvene spievene“; – „Chroniche di Ragusa“; – „Historia della Repubblica di Ragusa fino al 1332“; – „Annali ossia Notizie dell’ origine della Repubblica di Ragusa fino al 1554); – „Ode ad Michaelem Antonimo Sorgium cum versione italica“; – „Per le nozze del S. Raffaele Gozze colla Signora Marina Sorgo. Ode“; – „Idilio inglese transportato in Ode latina“ (Ragusa 1785); – „Nonnulla Carmina Junii Resti“. Orsato Počić (Pozza) verfaßte von Resti’s Geschichte Ragusa’s in illyrischer Sprache einen Auszug, der unter dem Titel: „Poviestnica dubrovačka s talianskog rukopisa u kratko posrbiena“ (Zara 1856, Battara) im Drucke erschien. Resti hat auch in illyrischer Sprache gedichtet und einige Poesien in dieser letzteren hinterlassen.

Galleria dei Ragusei illustri (Ragusa 1841, Martecchini, gr. 4°.). – Gliulich di Città vecchia (Simeone Abb.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna e Zara 1856, 8°.) p. 267 [daselbst führt Gliubich einen Giunio Antonio Resti und gleich darauf einen zweiten Giunio Resti an; aus dem Contexte und weiterer Vergleichung ergibt es sich aber, daß beide Resti eine und dieselbe Person seien]. – Paul Jos. Šafařik ’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) II. Illyrisches und croatisches Schriftthum, S. 61 u. 136. – Tommaseo (Nicolò), Studj critici (Venezia 1843, 8°.) Parte II, p. 220. – Porträt. Unterschrift: Giugno Resti. Ant. Nardello dis. Lithogr. (gr. 4°.).