Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Renn, Paul
Band: 25 (1873), ab Seite: 293. (Quelle)
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Renner, Anton (Mechaniker, geb. zu Zdiby im Kaurczimer Kreise Böhmens im Jahre 1745, gest. 7. Juni 1828). Der Vater, herrschaftlicher Braumeister zu Zdiby, starb, als der Knabe erst acht Jahre alt war. Das Fürwort von Freunden verhalf ihm zur Aufnahme in das Prager Kreuzherrenstift, in welchem ihm nebst Verpflegung Gelegenheit gegeben war, das Gymnasium in der Prager Altstadt zu besuchen. Nach beendigten philosophischen Studien begann er bei seinem ausgesprochenen mechanischen Talente ganz selbstständig sich auf Verfertigung mathematisch-physikalischer Maschinen und Instrumente, vornehmlich solcher zu verlegen, welche zu der damals eben neuen Lehre von der Elektricität dienten. Zu gleicher Zeit bereitete er sich für das Lehramt vor und erlangte im Jahre 1784 jenes der Naturlehre, Mechanik und Baukunst an der Prager Musterhauptschule. Als er in der Folge das Mißgeschick hatte, das Gehör zu verlieren, trat er im Jahre 1806 in den Ruhestand über. R. wird als derjenige bezeichnet, welcher der Erste die Blitzableiter in Böhmen einführte; ferner brachte er an der Harmonika, an deren Verbreitung in Böhmen er großen Antheil hatte, eine wesentliche Verbesserung im Mechanismus derselben an; ebenso verdanken ihm die Elektrisir- und Zündmaschinen, welche er in die entferntesten Länder versendete, mannigfaltige Vervollkommnungen. R. starb im hohen Alter von 83 Jahren.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 375. – Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) Jahrg. 1820, S. 61 u. 68.