BLKÖ:Reiner, Ambrosius

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Reiner, Wenzel Lorenz
Band: 25 (1873), ab Seite: 205. (Quelle)
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Noch sind bemerkenswerth:

1. Ambrosius Reiner, ein berühmter Musicus aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wahrscheinlich ein gebürtiger Tiroler, wo sich zahlreiche Familien dieses Namens, mit der Schreibung Rainer und Reiner, noch heut zu Tage finden. Ambrosius wäre nach Gerber zuerst Organist der Erzherzogin Claudia Felicitas in Tirol, die als Gemalin des Kaisers Leopold I. im Jahre 1676, erst 25 Jahre alt, gestorben, gewesen, und hatte „als solcher“ im Jahre 1643 „Sаcrarum cantionum liber primus a 2, 3, 4 vocibus vel vocibus et instrumentis“ zu Innsbruck herausgegeben. Nun das ist aber nicht gut thunlich, da er ja so Organist der noch gar nicht geborenen Erzherzogin, denn Claudia Felicitas ist am 30. Mai 1653 geboren, hätte sein müssen. Um das Jahr 1650 war er nach Gerber und anderen Quellen Capellmeister des Erzherzogs Ferdinand Karl[WS 1], Grafen von Tirol (geb. 17. Mai 1628, gest. 30. December 1662). Wahrscheinlich wird er nach dessen Tode die Organistenstelle bei Claudia eingenommen haben. Von seinen Compositionen sind außer der obigen noch bekannt: „Motetti a 2, 3 e 4 voci con V.“, lib. 1; – „Motetti a 4, 5 e 6 voci con due V.“, lib. 2; – „Motetti a 8 voci“, lib. 3; alle drei zu Innsbruck 1648; – „Misse a 5 voci con 3 stromenti“. [Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1792, J. G. I. Breitkopf, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 262. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 826. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Köhler, Lex. 8°.) S. 717. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortges. von Ed. Bernsdorf (Dresden 1856, Rob. Schäfer, gr. 8°.) Bd. III, S. 307.] –

Anmerkungen (Wikisource)