Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Reichart, Albert
Band: 25 (1873), ab Seite: 163. (Quelle)
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2. Karl Reichard, ein Buchhändler in Güns in Ungarn, der in den ersten Jahrzehnden des laufenden Jahrhunderts ebenso durch den Verlag guter Bücher sich um die Wissenschaft verdient gemacht, als auch selbst als Bearbeiter guter Handbücher und Verfasser einiger Werke verdienstlich gewirkt hat. Von den in seinem Verlage erschienenen Schriften sind anzuführen: Balbi’s Geographisches Handbuch, Blumenbach’s Neueste Landeskunde von Oesterreich unter der Enns; Gaal’s Musterschriftsteller: Schütz’ Erdkunde in 30 Bänden; Rinna von Sarenbach’s Medicinisches Repertorium; Meyer’s Pharmacologie; Tschischka’s Stephansdom u. m. a. Von seinen eigenen Schriften und Bearbeitungen sind bekannt: „Das neuste Gemälde von Persien“ (Wien 1810, Doll, 8°., mit K. K.); – „Moderne Biographien oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen seit dem Ausbruche der französischen Revolution bis zum Wiener Friedensschluß. Aus dem Französ. übers, u. vermehrt“. 6 Bände (Wien 1811, A. Doll, 8°., mit 6 Portr.); – unter dem Pseudonym Henri Richard: „Nouvelliste français ou récueil des mémoires etc. etc.“, 12 Bände (Wien 1815, 8°.). Sein verdienstlichstes Werk aber war die vollständige Umarbeitung der Galletischen Weltkunde, welche unter dem Titel: „Allgemeine Weltkunde oder geograph.-statist.-historische Uebersichtsblätter aller Länder. Mit 25 illum. Karten, in 6. umgearb. u. verm. Auflage“ (Pesth 1823, Lex. 8°.) erschienen ist. R., der seine Geschäfte persönlich in Wien betrieb, zählt zu der dünngesäeten Sorte der „gelehrten Buchhändler“, der sein Geschäft mit Tact und Umsicht betrieb. [Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 363.] –