BLKÖ:Radivojević, Julie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 200. (Quelle)
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Radivojević, Julie (serbische Schriftstellerin, geb. zu Verseć im Banate 2. Februar 1794, n. A. 1799). Ihr Vater Johann Viatoric war Rath und Verweser der serbischen Schulen. Als sie 22 Jahre alt war, verlor sie beide Eltern durch den Tod, sie ging nun nach Wien, wo sich ihr Oheim von Mutterseite ihrer annahm und sie nach siebenjährigem Aufenthalte die Muttersprache fast ganz vergessen hatte. Im Jahre 1820 begab sie sich nach Pesth, wo sie mit dem ungarischen Kleidermacher Max Radivojevich bekannt wurde und ihn im Jahre 1821 heirathete. Nun erst lernte sie die serbische Literatur kennen, übte sich fleißig durch Lectüre und fühlte sich insbesondere durch die Dichtungen von Obradovic angezogen. Zuletzt versuchte sie sich selbst in literarischen Arbeiten und trat im Jahre 1829 als Schriftstellerin in serbischer Sprache auf, und zwar: zuerst mit einem kleinen serbischen Almanache, betitelt: „Thalia“, der mehrere Abhandlungen in Prosa, dann einige Oden und Gedichte enthielt; dann schrieb sie Abhandlungen über die Erziehung vornehmlich des weiblichen Geschlechts; dann nach Ebersberg’s „Freundlichen Rath für die reifere weibliche Jugend“ einen [201] „Guten Rath für serbische Töchter“ und noch mehreres Andere. In Handschrift besaß sie zu jener Zeit mehrere serbische Original-Dichtungen verschiedenen Inhaltes. Ob sie schon gestorben oder noch am Leben, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt.

Paul Joseph Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von [BLKÖ:Jireček, Joseph|Joseph Jireček]] (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) III. Das serbische Schriftthum, S. 354, Nr. 248 [nach diesem geboren am 2. Jänner 1799]; S. 415, Nr. 633, u. S. 443, Nr. 805. – Slovník naučný. Red. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, Kober , Lex. 8°.) Bd. VII, S. 28 [nach diesem geb. 2. Februar 1794].