Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Röll, Anton
Band: 26 (1874), ab Seite: 233. (Quelle)
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Röll, Moriz (Veterinär-Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Wien im Jahre 1818). Nachdem er in Wien die philosophischen und medicinischen Studien beendet, aus letzteren die Doctorwürde erlangt, wendete er sich dem Fache der Thierarzneikunde zu und erhielt die Stelle eines Repetitors an dem Wiener Thierarznei-Institute. Im Jahre 1847 wurde er Landes-Thierarzt in Böhmen, im Jahre 1849 aber als Professor an das Thierarznei-Institut in Wien berufen, zu dessen provisorischem Director er im Jahre 1852 und zum wirklichen im folgenden ernannt wurde. Im Jahre 1851 begründete Dr. Röll in Gemeinschaft mit Dr. Franz Müller [Bd. XIX, S. 344, Nr. 11] die „Vierteljahrschrift für wissenschaftliche Veterinärkunde“, für welche er nicht, blos als Redacteur, sondern auch als fleißiger Mitarbeiter thätig ist. Ueberdieß wirkte er für sein Fach auch sonst noch als Schriftsteller und hat bisher folgende Werke herausgegeben: „Lehrbuch der Arzneimittellehre für Thierärzte“ (Wien 1853, Braumüller; 2. Aufl. 1865, 8°.); – „Lehrbuch der Pathologie und Therapie der nutzbaren Hausthiere“ (ebd. 1856, Seidel; 2. verm. u. verb. Aufl. 1860, Braumüller; 3. umgearb. Aufl. ebd. 1868, 2 Bde., gr. 8°.); – „Die [234] rinderpestartige Krankheit der Schafe und Ziegen. Auf Grundlage der bisher gewonnenen Erfahrungen geschildert“ (ebd. 1864, gr. 8°.); – in Gemeinschaft mit Dr. L. Forster: „Amtlicher Bericht über den zweiten internationalen Congress von Thierärzten zu Wien am 21.–25. August 1865. Auf Grundlage der stenographischen Protokolle zusammengestellt“ (Wien 1865, Imp. 4°.). Von seinen in Zeitschriften erschienenen Aufsätzen ist besonders hervorzuheben der die Reform des Veterinärwesens im Kaiserstaate einleitende, im Jahre 1849 im „Forum“ erschienene: „Anträge zur Reform des thierärztlichen Studiums und der thierärztlichen Praxis, mit besonderer Rücksicht auf die Reformanträge der böhmischen[WS 1] Thierärzte und Kurschmiede“. In seiner Vierteljahrschrift aber brachte Dr. R. außer Recensionen über in sein Fach einschlägige Schriften und Berichten über die Sectionsergebnisse am Wiener Thierarznei-Institute, auch Abhandlungen, wie z. B. über verschiedene Thierkrankheiten, innere Hernien, Typhus der Pferde, Rinderpest und deren Impfung, Lungenseuche-Impfung, Versuche mit Bandwurm-Erzeugung, über die Ausstellung in Paris mit Beziehung auf sein Fach u. dgl. m. In Würdigung seiner um die Thierheilkunde und Veterinär-Polizei erworbenen Verdienste wurde Dr. R. mit ah. Entschließung vom 12. Jänner 1866 Titel und Charakter eines Regierungsrathes verliehen. Dr. R.’s vornehmstes Verdienst besteht darin, daß er der Erste die Lehren von Skoda, Rokitansky u. A. auf die Thierarzneikunde übertragen und nach dieser Richtung auch sein Lehrbuch der Pathologie und Therapie der Hausthiere bearbeitet hat.

Biographisch-literarisches Lexikon der Thierärzte aller Zeiten und Länder u. s. w. Gesammelt von G. W. Schrader, vervollständigt und herausgegeben von Dr. med. Eduard Hering (Stuttgart 1863, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) S. 358, mit Porträt auf S. 359 im schlechten Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und Xylographen (ziemlich ähnlich).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: böhmimischen.