Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rödler, Joseph
Band: 26 (1874), ab Seite: 228. (Quelle)
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Röggl, Alois (Abt des Prämonstratenserstiftes Wilten in Tirol, geb. zu Innsbruck 26. September 1782, gest. im Stifte Wilten 26. Mai 1851). Sohn eines Hutmachers in Innsbruck, trat nach beendeten philosophischen Studien am 27. November 1799 in das Prämonstratenserstift Wilten. Viele Jahre wirkte er nun als Katechet zu Igels und Vill, als echter Kinderfreund in der ganzen Umgebung ungemein beliebt und geachtet. Im Jahre 1807 wurde er Lector der Pastoral-Theologie, dann Professor am Gymnasium zu Innsbruck, 1811 Curat in Amras, 1814 Pfarrer in Patsch, 1816 Novizenmeister im Stifte und Stift-Subprior, 1818 Curat in Pradl. Nach dem Tode des Abtes Markus wählten ihn seine Brüder am 19. Juni 1820 zum Abte, welche Würde er durch 31 Jahre bekleidete. Wie beliebt R. war, bewies der Umstand, daß man ihm allerlei Würden und Aemter übertrug, theils um ihn zu ehren, theils um seinen wohlerwogenen Rath in allen Verhältnissen einholen zu können. So war R. Veteran des Tiroler Schützencorps und Rath des Landesdefensions-Comité’s, Curator des Ferdinandeums, Director des Gymnasiums und Theresianums, Landstand u. s. w., und die Periode seiner Prälatur zählt zu den schönsten seines Stiftes. Noch sei bemerkt, daß er im J. 1809 half, die Innsbrucker Universitäts-Bibliothek aus dem chaotischen Zustande, in welchem sie sich befand, in Ordnung zu bringen. Die von dem Wiltener Cooperator Joseph Weiß gegründete Industrieschule unterstützte er mit einem namhaften Capitale und war überhaupt für Förderung des Schulwesens durch Beischaffung von Schulrequisiten, Prämien u. dgl. m. ungemein thätig. Im Drucke sind von ihm nach seinem Tode seine von A. Lechthaler gesammelten und herausgegebenen „Predigten“, 5 Bände (Innsbruck 1853–1856, Rauch, 8°.), herausgekommen, welche auch unter besonderen Titeln: „Predigten auf die Sonntage des katholischen Kirchenjahres“ (2. Aufl. 1857), – „Predigten auf die Feste des Herrn und Maria“ (2. Aufl. 1857) und „Predigten auf die Patroziniumsfeste“ (2. Aufl. 1857) erschienen sind; – ferner: „Zusprüche im Beichtstuhle, nebst Bussvorschriften nach den evangelischen Perikopen und Festen des Kirchenjahres“ (Innsbruck 1860, Rauch, 8°.). Bei seinen Lebzeiten aber gab R. heraus: „Rede [229] bei der feierlichen Einweihung des Denkmals für Andreas Edlen von Hofer. Gehalten in der Hofkirche in Innsbruck. Mit Hofer’s Bildniss“ (Innsbruck 1834, Wagner, gr. 8°.).

Wochenblatt für Volksschullehrer und Katecheten in Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, Willing, 4°.) 1851, Nr. 23: „Dem Andenken eines edlen Mannes“. – Vor der Gesammtausgabe seiner „Predigten“ befindet sich R.’s kurze Biographie. – Porträt. Dasselbe im Stahlstich vor der Gesammtausgabe seiner „Predigten“ und auch vor jeder der Separatausgaben derselben.