BLKÖ:Röggla von Aehrenthal und zu Thonheimb, Adalbert Ritter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 26 (1874), ab Seite: 229. (Quelle) | |||
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[230] ist mit einer anderen tirolischen Adelsfamilie, den Röggla (Roeggla) von Mayenthal, welche mit dem Tiroler Gubernial-Secretär Joseph Röggla im Jahre 1803 geadelt worden.
Röggla von Aehrenthal und zu Thonheimb, Adalbert Ritter (Tiroler Landesvertheidiger, geb. zu Kaltern in Tirol um das Jahr 1800). Ein Sohn des Landesgerichtsschreibers Anton Valentin von Röggla, der, nachdem schon seine Voreltern unterm 15. November 1579 einen Wappenbrief erhalten hatten, in Anerkennung seines Amtseifers bei Austrocknung der in der Nähe des Kaltner See’s befindlichen gesundheitsschädlichen Dünste, ferner für seine patriotische Haltung im Jahre 1797, in welchem er mit den waffenfähigen Leuten seines Bezirkes zur Unterstützung der kaiserlichen Truppen bei Abwehr des Feindes herbeigeeilt, im Jahre 1804 mit dem Prädicate von Aehrenthal in den erbländischen Adelstand erhoben wurde. Der Sohn Adalbert widmete seine Dienste vornehmlich der Gemeinde Kaltern, in welcher er mit Ausnahme des Jahres 1848, das seine ganze Thätigkeit für Angelegenheiten der Landesvertheidigung in Anspruch nahm, seit dem Jahre 1838, und in dieser Zeit zweimal als Bürgermeister, sonst aber als Gemeindeausschuß zum Wohle derselben wirkte, welche ihm denn auch für seine ersprießliche Verwaltung im Armenwesen, in Schul-, Forst- und Bauangelegenheiten wiederholt die ungetheilte Anerkennung ausgesprochen hat. Im Jahre 1848 aber brachte er in kürzester Zeit in Kaltern eine Schützen-Compagnie zusammen, an deren Spitze er als Hauptmann an die im Süden bedrohte Grenze Tirols eilte. Am 19. April g. J. griff R. mit seiner, von einer halben Compagnie des Tiroler Jäger-Regiments verstärkten Schützen-Compagnie das bereits von den italienischen Freischaaren besetzte Dorf Cles im Nonsberge an und entriß es den Freischaaren. Am folgenden Tage wirkte er bei Malé mit, das die Freischaaren angegriffen hatten. Sie wurden wieder zurückgeworfen und R. hatte mit eigener Hand in dem hartnäckigen Plänklergefechte mehrere Insurgenten durch seine wohlgezielten Schüsse niedergestreckt. In der Kriegsepoche des Jahres 1859 hat R. in der Eigenschaft eines Defensions-Commissärs so thatkräftig mitgewirkt, daß ihm dafür die kaiserliche Anerkennung ausgesprochen wurde. Für sein wackeres Verhalten aber im Jahre 1848 wurde er am 17. August 1849 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet und demgemäß im Jahre 1865 in den Ritterstand mit Beifügung des Prädicates zu Thonheimb erhoben, so daß er sich gegenwärtig Adalbert Ritter Röggla von Aehrenthal und zu Thonheimb schreibt. Dieses Prädicat stammt von Röggla’s Schwiegervater Leonhard Schasser von und zu Thonheimb, dem letzten männlichen Sproßen seines Geschlechtes, dessen Tochter Mathilde eben die Gemalin Röggla’s von Aehrenthal ist. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Vereinigung des Schasser’schen Wappens mit jenem von Röggla’s gestattet. Schließlich sei noch bemerkt, daß die Familie Röggla von Aehrenthal nicht zu verwechseln- Adels-Diplom für Anton Valentin Röggla von Aehrenthal ddo. Wien 20. Juni 1804. – Ritterstands-Diplom für Adalbert von Röggla ddo. Wien 2. März 1865. – Wappen. Ein zweimal in die Länge und quergetheilter Schild, wodurch 6 Felder, oben drei, unten drei entstehen, 1 und 6: in Schwarz ein zweischwänziger goldener rothbezungter Löwe, der in den Vorderpranken einen offenen Granatapfel mit zweiblättrigem Stiele vor sich trägt; 3 und 4 (das letzte obere und erste untere Feld): in Roth ein schrägrechter silberner Balken; 2 (das mittlere obere Feld): von einer aufrechten blauen eingebogenen Spitze durchzogen und rechts von Roth und Silber, links abgewechselt sechsfach quergetheilt, in der Spitze auf grünem Rasen eine goldene Heugarbe [das eigentliche Röggla’sche Wappen, alle übrigen Felder: 1, 3, 4, 5, 6 sind Bestandtheile des Wappens der Schasser von Thonheimb]; 5: in Gold ein grüner Tannenbaum mit goldenen Zapfen, aus grünem Boden wachsend. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme. Die Krone des rechten Helms trägt zwischen einem offenen schwarzen Adlerfluge einen alterthümlichen tegelartigen, von Roth und Silber sechsfach quergestreiften Hut mit aufsitzender goldener Krone, uns welcher sich drei Straußenfedern, und zwar eine silberne zwischen rothen, erschwingen. Aus der Krone des linken wächst ein dem in den Feldern 1 und 6 ähnlicher Löwe mit dem Granatapfel. Helmdecken. Die des rechten Helms sind auswärts roth mit Silber, einwärts blau mit Gold, des linken einwärts schwarz mit Gold, auswärts roth mit Silber belegt.