BLKÖ:Révay, Emerich Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 25 (1873), ab Seite: 371. (Quelle)
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Révay, Emerich Freiherr von[WS 1] (k. k. Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Mossocz in Ungarn im Jahre 1751, gest. 4. August 1791). Von der Danielischen Linie. Ein Sohn des Freiherrn Moses R. aus dessen Ehe mit Anna Stansith-Horváth und Geschwisterkind mit dem Maria Theresien-Ordensritter Anton Freiherr von R. Emerich erhielt seine Ausbildung in der Wiener-Neustädter Militär-Akademie, aus welcher er als Lieutenant zu Puebla-Infanterie Nr. 26 kam, dann zur ungarischen Leibgarde übersetzt, rückte er in derselben bis März 1773 zum Rittmeister vor und wurde alsdann in das 9. Huszaren-Regiment, damals Graf Erdödi, eingetheilt, in welchem er im August 1787 zum Major befördert wurde. Im folgenden Jahre focht er im türkischen Kriege und zeichnete sich bei mehreren Gelegenheiten aus; so 1788, am 22. März, im Treffen bei Batuschan, in welchem er mit sechs Zügen und zwei Compagnien des 2. Walachen-Grenz-Regiments mit klingendem Spiele die Anhöhen der Stadt auf des Feindes linkem Flügel erstürmte; am 14. October bei Adgjud, wo er mit einer Division den Feind bis Fokschan verfolgte; insbesondere aber 1789 bei Mehadia, wo er als Commandant der Vorposten stand, und am 28. August sich das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens erkämpfte. Zuerst am 4. August, indem er mit nur zwei Divisionen seiner Huszaren mehrere Tausend Spahis so glücklich attaquirte, daß dieser Angriff wesentlich zu dem siegreichen Erfolge des Generals Vécsey beitrug, und dann am 28. August, als er ohne Befehl den rechten Flügel der dort aufgestellten Türken angriff, ihn vollends zurückwarf und die Flüchtigen bis in das Schuppaneker Thal verfolgte. Auch sonst hatte R. in diesem Feldzuge wesentliche Dienste geleistet, und zwar bei verschiedenen Recognoscirungen des Terrains, dann, indem er mehrere Male mit wichtigen Depeschen zur russischen Armee entsendet, die Aufträge in geschickter Weise ausführte; und endlich, indem [372] er die Truppen des Feldmarschall-Lieutenants Baron Splényi auf ihren Märschen dirigirte, ihre Positionen bestimmte und für ihre Verpflegung die zweckmäßigsten Anordnungen traf. Der Commandirende, Prinz Coburg, ertheilte ihm das ehrenvolle Zeugniß, „daß jeder General, unter dem dieser rechtschaffene, würdige Mann und unermüdet eifrige Stabsofficier diente, ihm bezeugen muß, wie er so im Exercieren, wie im innerlichen Regimentsdienste und in Manneszucht, als besonders in allen feindlichen Gelegenheiten unausgesetzten Fleiß, gründlichen Verstand und wahre Herzhaftigkeit bewiesen hatte“. Révay rückte nun zum Oberstlieutenant vor und zeichnete sich noch bei der Eroberung von Gladowa, am 9. November, 1789, aus. Für seine Waffenthaten wurde Révay in der 23. Promotion, welche am 19. December 1799 Kaiser Leopold II. im kaiserlichen Hoflager zu Wien in Person vornahm, mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens geschmückt, aber schon wenige Monate darnach beschloß der Held im schönsten Mannesalter von erst 40 Jahren sein thatenreiches Leben. Freiherr Révay war mit einer Gräfin Szörényi vermält, welche ihm drei Töchter gebar: Josepha, Leopoldine und Antonie, letztere Aebtissin eines Ursulinerinenklosters.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei,. kl. 4°.) S. 305 u. 1734.

Anmerkungen (Wikisource)