Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Querena, Lactanz
Band: 24 (1872), ab Seite: 140. (Quelle)
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Querck, Ignaz (gelehrter Jesuit, geb. 22. Jänner 1660, gest. zu Wien 21. Nov. 1743). Trat nach vollendeten philosophischen Studien, 20 Jahre alt, zu Wien in den Orden der Gesellschaft Jesu, erlangte die philosophische und theologische Doctorwürde, trug dann Ethik und Philosophie und später Moraltheologie in Wien vor; nun wurde er Novizenmeister, Rector und Lehrer der Väter der dritten Probation zu Judenburg und ging dann auf Missionen nach Steiermark und Oberösterreich, auf denen er 30 Jahre thätig war. Nach seiner Rückkehr von den Missionen versah er, obgleich schon durch das Alter gebrochen, die Stelle eines Präfecten; die letzte Zeit verlebte er im Ordenshause zu St. Anna [141] in Wien, wo er auch im Greisenalter von 83 Jahren gestorben ist. Q. hat viel in lateinischer und in deutscher Sprache geschrieben, und zwar: „Philosophiae universae conclusiones adjectis ethicis, politicis et historicis prolusionibus exornatae“ (Viennae 1698, Voigt, 8°.); – „Acta S. Ignatii Loyolae symbolis et versibus exornatae“ (ibid. 1698, c. Fig., 8°.); – „Annus sanctus seu Calendarium Petrinorum sacerdotale etc.“ (Viennae 1723, Heyinger, Fol.); – „Imago B. Parochi seu acta B. Petri Forerii...“ (Viennae 1731, Schwendimann, 8°.), wiedergedruckt in Lothringen; – „Observationes de Archi-Confraternitate Romana doctrinae christianae ... cum Elogio a. R. D. Sauter parochi in Fischament, insignis zelatoris ... et primi fundatoris Bibliothecae catecheticae ad S. Annam“ (Passavii 1731); ferner in deutscher Sprache: ein „Leben des h. Severin, Apostels der Noriker ...“ (Wien 1728 und 1744, 8°.); – „Das siebzehnte Jahrhundert der Katholiken, entgegengestellt dem zweiten der Lutheraner“ (ebd. 1733, 8°.); – eine „Apologie der Gesellschaft Jesu“ (1734, 8°.); – „Gesänge für die Festtage des ganzen Jahres“ und noch mehreres Andere, meist theologischen Inhalts, in beiden Sprachen. Eine große Anzahl seiner Arbeiten in lateinischer Sprache, meist ascetischen Inhalts, wird in einer Abschrift seines Ordensbruders P. Anton Eglauer in der Ordensbibliothek bei St. Anna in Wien aufbewahrt. Stöger in dem in den Quellen bezeichneten Werke gibt eine Darstellung von dem kirchlichen Eifer und der Askese dieses merkwürdigen Mannes. An Sonn- und Feiertagen verbrachte er den ganzen Tag in der Kirche, katechetisirend, oder predigend und Beichte hörend. Auf seinen Missionen predigte er tagüber drei- bis viermal dem ihm zu strömenden Volke. Dabei führte er ein Leben der strengsten Enthaltsamkeit. E schlief nur auf der Erde oder auf einer Bank. Sein Essen bestand aus altem trockenen Brote, einem Stück Käse, selten Gemüse oder Mehlspeise, und sein Getränk war Wasser. Seine Wanderungen machte er Winter und Sommer zu Fuß, und wenn es nöthig war, mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit. Er kannte keine Furcht und behielt in nicht geringen Gefahren, die ihn oft umgaben, stets seine Fassung.

Stoeger (Joannes Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae et Ratisb. 1855, Lex. 8°.) p. 286.