BLKÖ:Puteani, Karl Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 109. (Quelle)
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Puteani, Karl Freiherr (Publicist, geb. 7. December 1782, gest. zu Prag 17. Juni 1847). Ein Sohn Joseph Ferdinand’s, ersten Freiherrn von Puteani. P., als ehemaliger Besitzer von Litten, Nusle und Wrsowitz, war als praktischer Oekonom einer der thätigsten und ausgezeichnetsten in Böhmen, hervorragend ebenso durch seine Kenntniß in allen Zweigen des Rechnungswesens, in Bauten und Anlagen, als durch seine Energie, die er namentlich in seinen beharrlichen Angriffen auf den ehemaligen obersten Burggrafen von Böhmen, Karl Grafen Chotek, bewies; denn Puteani war es vornehmlich, der in den Versammlungen der böhmischen Stände im Namen derselben den Oberstburggrafen oft bekämpfte. Auch sonst gehörte P. zu den entschiedensten Verfechtern der ständischen Gerechtsame, jedoch wird ihm in dieser Hinsicht der Vorwurf gemacht, daß er dieselben aus einseitigen und ziemlich engherzigen aristokratischen Gesichtspuncten auffaßte. Sein Biograph schreibt von ihm: „daß er ein Freund des Bauers und der Städte gewesen, läßt sich ihm nicht nachrühmen; sein Verlust wird in Bezug auf seine Gesinnung von den Männern seiner Farbe ziemlich schwer empfunden, in Bezug auf die Kenntnisse wird er aber auch in weiteren Kreisen bedauert werden. Er war in seiner Erscheinung ein schlichter Mann, ohne imponirende Aeußerlichkeit, obschon sein Auftreten allenthalben einen eigenthümlichen und selbstbewußten Charakter verrieth. In der Sprachfrage gehörte er der gemäßigten Fraction der Čechen an“. P. war auch Correspondent der von Kuranda zuerst in Brüssel, dann in Leipzig herausgegebenen „Grenzboten“ und führte, als besonders gut unterrichtet, gegen die anderen Prager Correspondenten [110] dieses Blattes eine heftige Polemik. Wahrscheinlich ist Freiherr P. auch der Verfasser der im Jahre 1836 in Prag erschienenen Schrift: „Versuch einer Dienst- und Wirthschafts-Instruction für Wirthschafts- und Oberbeamte im Prag“ (8°.). P. war (seit 2. September 1806) mit Franziska gebornen Freiin Helversen v. Helversheim (geb. 3. December 1782) vermält, welche ihm vier Töchter und zwei Sohne gebar. Von Ersteren ist Karoline (geb. 16. August 1807) Stiftsdame zu Prag; Franziska (geb. 24. September 1814), vermält an Karl Freiherrn von Elvenich, k. k. Oberst in Pension; Henriette (geb. 12. September 1816), vermält in erster Ehe mit Franz Grafen von Saurau (gest. 2. December 1841), in zweiter Ehe mit Appollinar von Wislotzki, galiz. Gutsbesitzer; Dorothea (geb. 2. April 1820), Stiftsdame in Brünn; von den Söhnen ist Ehrhard Joseph (geb. 6. October 1811), k. k. Kämmerer und Rittmeister in Pension), vermält (seit 1843) mit Irene geb. Gräfin Wallis Freiin von Karighmain (geb. 1822), Sternkreuz-Ordensdame; und Karl Ferdinand (geb. 26. Juni 1817), Besitzer von Bluhowitz und Kohlemarken, vermält mit Ilka (Helena) geb. Gräfin Batthyány von Neméth-Ujvár.