BLKÖ:Prandau, Franz Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pradella, Joseph
Band: 23 (1872), ab Seite: 190. (Quelle)
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Prandau, Franz Freiherr (Staatsmann, geb. im Jahre 1751, gest. zu Wien 15. April 1811). Entstammt einem altritterlichen Geschlechte, über welches die Quellen Näheres berichten. P. erhielt eine sorgfältige Erziehung und bewahrte die ihm in derselben eingeflößte Liebe für die Wissenschaften sein ganzes Leben hindurch, so daß er, ohne übrigens einen Anspruch darauf zu machen, allgemein für einen Gelehrten galt. Als er im Jahre 1779 in den erbländischen Freiherrnstand erhoben wurde, erfolgte sofort seine Aufnahme unter die Mitglieder des niederösterreichischen Herrenstandes. In dieser Versammlung verschafften ihm seine Kenntnisse alsbald einflußreiches Ansehen, so daß er im Jahre 1790 bei der Repristination der ständischen Collegien von dem Herrenstande einstimmig zum Ausschußrathe ernannt wurde, und in dieser Eigenschaft bei den Berathungen der Hofcommission in Justizgesetzsachen, als Votant und Vertreter des ständischen Körpers intervenirte, auch zu anderen Hofcommissionen als Repräsentant gezogen wurde. Dieß zog ihm, schreibt sein Biograph, „auch eine Masse wichtiger und entscheidender Elaborate zu, bei deren Erledigung er eben so den gründlichen Forscher, als den unparteilichsten Freund der Wahrheit an den Tag legte. Unermüdlich lag er seinen Berufsarbeiten ob, deren jede seltene Kenntniß, den scharfen Blick des Eingeweihten, und den Feuereifer für das Beste des Vaterlandes beurkundete.“ In Anerkennung solcher Verdienste, und besonders seiner ruhmvollen Oberleitung des Verordneten-Collegiums, welche ihm bei einer Vacanz der Landmarschallstelle nach den Vorschriften der ständischen Verfassung zukam, erhielt er im Jahre 1803 den Charakter eines k. k. wirklichen geheimen Rathes. In seinen Mußestunden beschäftigte sich P. mit historischen Arbeiten und vornehmlich bildete die Geschichte Wiens einen Gegenstand seiner eindringlichsten Forschungen; er gab auch eine „Kritische Geschichte Wiens“ (Wien 1789, 8°.) heraus, wovon aber, ob Mangel an Theilnehmern, nur der erste Band erschienen ist.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 280. – Oesterreichs Pantheon. Gallerie alles Guten und Nützlichen im Vaterlande (Wien 1830, M. Chr. Adolph, 8°.) Bd. I, S. 79. – Porträt. Bauer p. Dav. Weiß[WS 1] sc. (Wien, 8°.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Dan. Weiß.