BLKÖ:Pradella, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 23 (1872), ab Seite: 189. (Quelle) | |||
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Pradella, Joseph (Stiftsdechant zu Botzen, geb. zu Taufers im Vintschgau Tirols 30. November 1781, gest. zu Botzen 26. September 1864). Nachdem er die Schulen in Meran besucht, begann er zu Innsbruck das Studium der Theologie, kam dann als Hauslehrer in die Familie des Herrn Joseph von Giovanelli nach Botzen und blieb daselbst bis 1814, in welchem Jahre er die Priesterweihe empfing. Nun trat er in die Seelsorge als Provisor eines Beneficiums in seinem Geburtsorte; 1816 kam er als Supplent an das Gymnasium nach Innsbruck und von dort 1817 als Professor der Mathematik und Naturgeschichte an das Gymnasium nach Brixen. 1818 nach Innsbruck zurückversetzt, blieb er daselbst anfänglich als Fach-, in Folge des veränderten Studienplanes aber als Grammaticallehrer bis 1822 thätig, in welchem er seine Stelle niederlegte und jene des Katecheten an der Normal-Hauptschule in Botzen übernahm. Im Jahre 1844 trat er in den Ruhestand über. Bald darauf übernahm er die Redaction der damals in Botzen erscheinenden „Tiroler Zeitung“, eines katholisch-politischen, in seiner Haltung entschiedenen Parteiblattes. Im Jahre 1850 versah er einige Zeit die Provisur der Propstei in Botzen, im Jahre 1855 endlich wurde er Domdechant an dem daselbst wieder errichteten Collegiatstifte, welche Stelle er bis zu seinem im Alter von 83 Jahren erfolgten Tode bekleidete. Die ihm gewidmeten Nachrufe bezeichnen P. als einen jener Männer, „die wie Säulen und Merksteine unter der jüngeren Generation dastanden, da sie unter unkirchlichen Lehren in einer glaubensfeindlichen Zeit ebenso den kirchlichen Sinn und die katholische Anschauung bewahrten, wie die väterlichen Ueberlieferungen und das gesunde tirolische Herz.“
- Südtiroler Volksblatt (4°.) 1864, Nr. 78. – Bozner Zeitung 1864, Nr. 221. – Salzburger Kirchenblatt 1864, Nr. 40.