BLKÖ:Pilgram, Johann Sigismund

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Pilizotti, Giacomo
Band: 22 (1870), ab Seite: 291. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Sigmund Pilgram in Wikidata
GND-Eintrag: 102454353, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Pilgram, Johann Sigismund|22|291|}}

3. Johann Sigismund Pilgram (evangelischer Prediger, geb. zu Buxtehude im Bremischen 10. December 1682, gest. zu Oedenburg in Ungarn 25. Jänner 1739). [292] Stammt aus einer schon 1575 von Kaiser Rudolph II. geadelten Familie des Reichs. Da er erst 9 Jahre alt war, verlor er beide Eltern und kam zu Verwandten, die sich seiner annahmen. Im Jahre 1702 wurde er nach Rostock auf die Hochschule geschickt, wo er vier Jahre Theologie studirte und dann in’s Mecklenburgische als Hofmeister zu einer Familie ging. Von dieser ging er in gleicher Eigenschaft nach Jütland, 1715 aber kam er als schwedischer Gesandtschafts-Prediger nach Paris, 1717 nach Cassel, wo er im folgenden Jahre heirathete und im October 1719 mit Grafen Bielke nach Wien. Im Jahre 1723 folgte er nach einer schon im Jahre 1722 gehaltenen Gastpredigt einem Rufe der Oedenburger Gemeinde, an der er 16 Jahre in rühmlichster Weise als Seelsorger thätig war. Im Drucke sind von ihm erschienen: „Dissertatio de fuga ministri ecclesiastici“ (Rostocchi 1707, 4°.); – „Gründliche Vorstellung von der römisch-katholischen Kirche nichtigen Unfehlbarkeit“; – „Paradoxa in und bey den Leiden unseres Erlösers Jesu Christi in sieben Passionspredigten“ (Nürnberg 1723, 8°.). In Handschrift hinterließ er: „Beweis der Wahrheit, daß ein Gott sey, aus dem Begriffe eines ewigen Wesens; durch bloße Vernunftschlüsse hergeleitet“, [Serpilius (Samuel), Das in Gemeinschaft mit Gott gegen treue Lehrer auch in ihrem Absterben fortgesetzte Liebeszeichen der Gemeinde, bei Leichenbegängniß des Herrn J. S. Pilgram, evang. Predigers in Oedenburg (Ulm s. a. [1739], Fol.). – Klein (Johann Samuel), Nachrichten von den Lebensumständen und Schriften evangelischer Prediger in allen Gemeinen des Königreichs Ungarn (Leipzig und Ofen 1789, Diepold und Lindauer, 8°.) Bd. I, S. 297. – Porträt. Unterschrift: Joannes Sigismundus Pilgramm, apud legat. Pot. Reg. Suec. Parisiis Casselli Catt. et Vindob. inde 1723. eccl. euang. Sempron. Pastor. Nat. die 10. Dec. 1682. Den. die 18. Jan. 1739. In coeli patriam, Pilgramm bene, lumine verbi novit, monstravit, scandit et ipse viam. Aurbach del., Georg Rugendas sc., mit dem Wappen der Familie.]