BLKÖ:Klein, Michael
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 12 (1864), ab Seite: 55. (Quelle) | |||
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[56] evangelischen Gemeinde zu Bartfeld, wo er bis 1749 blieb, in welchem Jahre er eine gleiche Stelle zu Kremnitz annahm. Im Jahre 1761 kehrte er als Prediger nach Bartfeld zurück, blieb aber daselbst nur ein Jahr, indem er 1762 nach Preßburg kam, wo er zwanzig Jahre seinem Predigtamte vorstand. Seine theils pädagogischen, theils geistlichen und naturwissenschaftlichen Schriften sind: „Rechnungstabellen“ (Preßburg 1751, 8°.); – „Katechetische Heilsordnung als eine Grundlehre für Kinder“ (Breslau 1752, 12°.); – „Ein in der Mühseligkeit des menschlichen Lebens gesammelter Liederschatz“ (Preßburg 1756, mit 5 K. K., 8°.); – „Süsse Milch“ (ebd. 1763, 8°.); – „Neu eingerichtetes Abc-Buch“ (ebd. 1763, 8°.); – „Sammlung merkwürdiger Naturseltenheiten des Königreichs Ungarn“ (Preßburg und Leipzig 1758, 8°.). In Handschrift hinterließ er eine neue Orthographie der deutschen Sprache. Die Jenaer deutsche Gesellschaft hatte K. zu ihrem Ehrenmitgliede, die Gesellschaft der naturforschenden Freunde zu Berlin zum Mitgliede erwählt. Die Vereinsschriften beider Gesellschaften enthalten einige seiner sprachlichen und naturwissenschaftlichen Abhandlungen. – Sein Sohn Samuel (I.) (auch Johann Samuel, geb. zu Bartfeld 21. Jänner 1748, Todesjahr unbekannt) widmete sich gleichfalls dem theologischen Fache und war zuletzt Pastor zu Kaschau. Er hat folgende Werke herausgegeben: „Dissertatio de praecipuis nominibus divinis in originalibus SS. textibus“ (Rinteln 1771, 4°.); – „Carmina quaedam apostolica evidentissime demonstrantia Jesum Christum verum Deum esse et homigem“ (Halae, Magdeb. 1742, 4°.). Sein Hauptwerk ist aber: „Nachrichten über die Lebensumstände evangelischer Pfarrer in Ungarn“, 2 Bände (Leipzig und Ofen 1789), höchst schätzbar durch Gründlichkeit und Reichhaltigkeit, und nicht nur ein biographisch-literarischer, sondern auch kirchengeschichtlicher Beitrag zur Kenntniß der Zustände Ungarns seit Einführung des lutherischen Glaubens. In Gesellschaft mit A. L. Munyay und M. F. Rumann gab er heraus: „Haus- und Andachtsbuch zur Beförderung wahrer häuslicher Gottesverehrung“, 2 Bände (Kaschau 1826, gr. 8°.), welches Werk der ersten Begründung einer Pensionsanstalt für evangelische Predigerwitwen in Ungarn gewidmet war. Mehrere seiner einzeln erschienenen Fest- und Gelegenheitspredigten führt die „Bibliotheca Széchényana“ an. Ungleich das Wichtigste seiner Arbeiten ist aber in den „k. k. Wienerischen Anzeigen“ enthalten, und zwar: „Etwas zur Erklärung der ältesten Geschichte Ungarns“ (III. Jahrg., 1773, St. 7 und 8); – „Versuch einer Geschichte der deutschen Sprache in Ungarn sammt ihren verschiedenen Dialecten“ (ebd., St. 14 und 15); – „Von dem rechten Gebrauche der Sonnenuhren“ (ebd., St. 16); – „Nachrichten von Wolfgang Bethlen’s Geschichtsbüchern“ (ebd., St. 20 und 21); – Versuch einer Geschichte der böhmischen Sprache in Ungarn“ (ebd., St. 21 und 22); – „Versuch einer Geschichte der lateinischen Sprache in Ungarn“ (ebd., St. 41 und 42); – „Merkwürdige Begebenheiten der königlichen freien Stadt Käsmark in der Zips“ (IV. Jahrg.. 1774, St. 6, 7, 8, 9, 11 und 14); – „Nachrichten von einem seltenen Werkchen“ (ebd., St. 14); – „Versuch einer Geschichte der ungarischen Sprache in Ungarn“ (V. Jahrg., 1775, St. 18); – „Beiträge zu den historischen Nachrichten von dem gräflich Thursanischen Hause in Ungarn“ (ebd., [57] St. 39). – Ueber einige andere Schriftsteller mit gleichem Geschlechts- und Taufnamen (Samuel Klein) vergleiche in den Quellen: Andere denkwürdige Personen des Namens Klein, S. 59, Nr. 12 u. 13.
Klein, Michael (Schriftsteller, geb. zu Wagendrüssel in der Zips 14. September 1712, gest. 18. März 1782). Sohn eines Organisten; die ersten Schulen besuchte er in seiner Vaterstadt, kam 1727 auf das Gymnasium nach Eperies und 1730 nach Preßburg. Im Jahre 1733 begab er sich nach Jena, wo er vier Jahre die öffentlichen Vorlesungen hörte und im letzten Erlaubnis erhielt, selbst Vorträge zu halten. Im Jahre 1737 übernahm er eine Erzieherstelle und später eine zweite bei einer ungarischen Familie in Leutschau. Im Jahre 1742 folgte er einem Rufe als Prediger der- Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 358. – Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806, Gerh. Fleischer, 8°.) Bd. VII, S. 61. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bds. 1. Stück, S. 260. – Kanitz (August), Geschichte der Botanik in Ungarn. Gedruckt in 70 Exemplaren (Hannover 1864, 12°.) S. 40. – Haan (Ludov. A.), Jena hungarica sive memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leopold Réthy, 8°.) p. 56. – Ballus (Paul von), Preßburg und seine Umgebungen (Preßburg 1823, A. Schwaiger und J. Landes, 8°.) S. 180.