BLKÖ:Pilati de Tassulo, die Familie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 22 (1870), ab Seite: 288. (Quelle)
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I. Die Familie Pilati von Tassulo. Ist ein altes tirolisches Adelsgeschlecht, das seinen Sitz auf dem Stammschloß Tassul oder Tassulo im Valle di Non, im Trientischen hat. Der Adel der Familie reicht bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück, in welchem im Jahre 1360 ein Publius Pilati denselben erhalten hatte. Dann wurden im J. 1574 drei Pilati, Camillo, Hieronymus und Octavian von Kaiser Maximilian II. zu kais. Pfalz- und Hofgrafen ernannt. Ein Friedrich Pilati war Rath und Kanzler des Bischofs von Trient, dann auch Abgesandter am Hofe des Erzherzogs Ferdinand von Oesterreich. Die Reichsfreiherrnwürde brachte Joseph Anton Pilati von Tassul, Herr auf Obereistorf, Schlegel und Hasping, kais. Hof-Kammerrath, geh. Kammer-Zahlmeister, mit Diplom vom 9. August 1710 in die Familie. Ihm wurde sie in Anerkennung der während seiner 26jährigen Dienstzeit dem Kaiserhause bewiesenen Treue und Anhänglichkeit verliehen, nachdem er schon im Jahre 1705 von Kaiser Joseph I. in den alten Ritterstand der österreichischen Erblande aufgenommen worden. Endlich wurde der niederösterreichische Regierungsrath Freiherr Johann Pilati von Tassulo mit Diplom vom 10. März 1795 und mit dem Prädicate von Daxberg in den Grafenstand erhoben. – Zur Zeit bestehen zwei Linien, die gräfliche in Preußisch-Schlesien, die für dieses Werk weiter kein Interesse hat und deren Familienstand im „Gothaischen genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser“ (Gotha, Just. Perthes, 32°.) 40. Jahrg. (1867), S. 640, verzeichnet steht; und die freiherrliche in Oesterreich mit folgendem Familienstand: Eduard Freiherr Pilati von Tassulo (geb. 1815), ein Sohn des verst. Freiherrn Johann Franz, k. k. Majors in der Armee, aus dessen Ehe mit der auch bereits verst. Ludovica Aloisia geb. Gräfin Ferraris zu Oehrezio und Chiavara. Freiherr Eduard ist zur Zeit Commissär bei der kön. Finanzwache zu Frek in Siebenbürgen, und seit 23. November 1861 mit Leontine geb. Schuller (geb. 1827) vermält. Noch leben zwei Schwestern des Freiherrn Eduard, und zwar Maria Karolina (geb. 26. März 1817), vermält (seit 28. September [289] 1836) mit Franz Brenn, k. k. Bezirkshauptmann und Statthalterei-Secretär in Pension, und Maria Ludovica (geb. 1818), vermält (seit 2. October 1849) mit Karl Theodorich Freiherr von Schneeburg zu Salthaus und Platten, Witwe seit 10. August 1860.