Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pauler, Theodor
Band: 21 (1870), ab Seite: 367. (Quelle)
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Pauli, Zegota (polnischer Schriftsteller, geb. in Galizien). Zeitgenoß. Obwohl alle polnischen Literaturgeschichten der neueren Zeit dieses verdienstlichen, die Culturgeschichte seines Vaterlandes mit interessanten Werken bereichernden Autors in anerkennender Weise gedenken, bringt doch keine irgend eine biographische Notiz über denselben. In den Dreißiger- und Vierziger-Jahren lebte P. in Lemberg, wo seine verschiedenen Schriften im Drucke erschienen sind. Diese sind in chronologischer Folge: „Pieśni ludu polskiego w Galicyi“, d. i. Lieder des polnischen Volkes in Galizien (Lemberg 1838, 8°.); – „Pieśni ludu ruskiego w Galicyi“, d. i. Lieder des ruthenischen Volkes in Galizien (ebd. 1839, 8°.), zwei werthvolle und durch die beigegebenen erläuternden Notizen schätzbare Sammlungen, die gerade nicht zu den ersten, aber doch zu den besseren Volksliedersammlungen der Polen zählen; die ruthenischen sind zum großen Theile aus russischen Sammlungen entlehnt; – „Starożytnosci galicyjskie“, d. i. Galizische Alterthümer (Lemberg 1840, 8°.), dieses Werk erschien in Heften und gerieth im Anfange wegen Mangel an Theilnehmern in’s Stocken, später wurde es beendet; – „Poezyje Jana z Wielomovie Gawińskiego. Zrękopismu [368] dawnego ...“, d. i. Die Gedichte des Johann von Wielomovic-Gawinski. Aus einer alten Handschrift ... (ebd. 1843, 12°.); – „Pamiętniki do życia i šprawy Samuela i Krzysztofa Zborowskich“, d. i. Erinnerungen aus dem Leben und Thaten des Samuel und Christoph Zborowski (ebd. 1846, 8°.); – „Zywoty Hetmanów królestwa polskiego i wielkiego księstwa litewskiego z materyalów po Samuela Brodowskim w Podhorcach znalezíonych“, d. i. Biographien der Hetmane des Königreichs Polen und Großherzogthums Lithauen aus den zu Podhorce aufgefundenen Materialien des Samuel Brodowski (ebd. 1850, mit Abbildungen der Wappen und 17 Stahlst.); – „Pamiętniki o wyprawie Chocimskiej r. 1621 ... z rekopismów współczesnych i druków mniéy znanych“, d. i. Denkwürdigkeiten über die Schlacht bei Choczym aus gleichzeitigen Handschriften und minder bekannten Druckwerken (Krakau 1853, Czech), Die polnischen und ruthenischen Volkslieder, sowie die galizischen Alterthümer sind Pauli’s verdienstlichste Schriften, überhaupt zählt Pauli zu den wenigen nationalen Schriftstellern Galiziens aus jener Zeit (1830–1848), in welcher alles geistige Leben im Lande erschlafft war, bis des Grafen Stadion Erscheinen die schlummernden Lebensgeister erweckte.

Woycicki (K. Wl.), Historyja literatury polskiej w zarysach, d. i. Geschichte der polnischen Literatur in Umrissen (Warschau 1846, Sennewald, gr. 8°.) Bd. I, S. 223; Bd. IV, S. 484. – Encyklopedija powszechna, d. i. Allgemeine (polnische) Encyklopädie (Warschau 1866, gr. 8°.) Bd. XX, S. 466.