BLKÖ:Paprion, Ignaz Mathias

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Papsch, Ignaz
Band: 21 (1870), ab Seite: 283. (Quelle)
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Paprion, Ignaz Mathias (Geschichtsforscher, geb. im Markte Sillian im Pusterthaler Kreise Tirols 14. Februar 1752, gest. ebenda 11. August 1812). Nach beendeten theologischen Studien trat er in die Seelsorge, verrichtete ihren Dienst in verschiedenen Stationen, bis er 1806 als Pfarrer in seinen Geburtsort Sillian kam, wo er nach sechs Jahren, 60 Jahre alt, starb. Schon in jungen Jahren beschäftigte er sich vorzugweise mit Geschichte und zunächst mit jener seines Vaterlandes. So sammelte er denn auch viele Hundert bis dahin unbekannter Urkunden, die er chronologisch geordnet hat. Staffler, der Einzige, dem man Nachrichten über P. verdankt, unterläßt es, beizufügen, wohin diese Sammlung, die er „einen Schatz nennt, der einem Geschichtschreiber wesentliche Ausbeute gewähren wird“, gekommen ist. Vermuthlich werden sie im Innsbrucker Ferdinandeum aufbewahrt. P. arbeitete fleißig, und wie es den Anschein hat, Geschichtliches; in einer Anwandlung seines Jähzorns, da er sehr heftigen Temperamentes war, warf er aber einen großen Theil seiner Schriften in’s Feuer. Es ist auch bekannt, daß er die Geschichte des Schlosses Heimfels (Heunfels), wo die Grafen von Görz periodisch ihre Residenz hatten, verfaßt hatte, aber auch diese hat sich im Nachlasse nicht vorgefunden, ebenso wenig wie eine Geschichte des Pusterthales und seiner einstigen Gebieter, der Grafen von Görz, mit deren Bearbeitung er sich nach Aeußerungen, die er seinen Freunden Mayerhofen [Bd. XVII, S. 173] und Roßbüchler gegenüber gethan, lange getragen. Gedruckt mag doch manches von ihm sein, da Staffler ausdrücklich bemerkt: „Aufsätze von ihm selbst sind wenige bekannt, obschon er beständig schrieb“ und „seine gründlichen Forschungen werden allgemein rühmlich anerkannt“.

Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felician Rauch, 8°.) Bd. II, S. 373.